Herner Ronden

Sieben runde, sich in der Höhe und Breite unterscheidende Elemente aus schwerem, rostigem Stahl scheinen mit leichter Hand wie Spielsteine eines Brettspiels unregelmäßig auf dem Herner Bahnhofsvorplatz verstreut. Sechs der Scheiben stehen aufrecht, während die letzte Scheibe liegt. Fragt man sich, ob sie umgefallen ist, liegt der Schluss nahe, dass die übrigen, leicht geneigten Scheiben ebenfalls kippen könnten. Der rohe geschmiedete Stahl kontrastiert in seiner schweren Materialität mit der scheinbaren Leichtigkeit und Fragilität der Anordnung. Es ergibt sich ein Bild von Dynamik und Kraft, das jedoch auf einem sensiblen Gleichgewicht beruht und durchaus sinnbildlich für das Ruhrgebiet verstanden werden kann.   


Heinz-Günter Prager

1944
geboren in Herne, Westfalen; lebt und arbeitet in Köln und Braunschweig.
1964–1968
Studium an der Werkkunstschule, Münster.
1967–1970
Formuntersuchungen an Holz-, Bronze- und Eisenskulpturen.
1970
Erste Skulpturen aus Stahl und Gusseisen, die das Verhältnis von Betrachter und Raum thematisieren.
1972
Stipendium der Aldegrever Gesellschaft, Münster.
1973
Arbeitsstipendium des Kulturkreises des Bundes der Deutschen Industrie.
1973–1974
Villa-Romana-Preis, zehnmonatiger Aufenthalt in Florenz.
1977
Teilnahme an documenta 6 in Kassel.
1982
Verleihung des Villa-Massimo-Preises in Rom.
seit 1983
Professur für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.

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Ort
Herne
Herne, Friedrich-Ebert-Platz
Künstler
Heinz-Günter Prager
Jahr
2004
Maße
je 60 bis 160 cm im Durchmesser
Material
Corten-Stahl
Kunst im öffentlichen Raum NRW