Hohe Treppe

In einer Achse zur Münsteraner Lambertikirche errichtete Hubert Kiecol 1987 die „Hohe Treppe“, die an diesem Aufstellungsort sofort an das Streben des Menschen nach Transzendenz denken ließ. Es handelt sich um einen hohen Pfeiler auf rechteckigem Grundriss, der nach oben in mehreren Treppenstufen endet. Mit dieser Skulptur führt der Bildhauer die klassische Form des Podests ad absurdum: Hier wird kein Bildwerk auf die Augenhöhe des Betrachters gehoben, sondern der Pfeiler mit seinem abgetreppten Abschluss ist selbst das Kunstwerk. Zudem ragt die Treppenform so weit über die normale Augenhöhe hinaus, dass sie unerreichbar erscheint.
In ihrer reduzierten geometrischen Form fügt sich die Skulptur heute in das Bauensemble ihres neuen Aufstellungsortes ein: Sie markiert den Übergang zwischen Alt- und Neubau des Wohn- und Atelierhauses des Architekten Oswald Mathias Ungers. 1989 bis 1990 ließ dieser sein Anwesen um einen monolithischen Bibliotheks-Anbau erweitern. Hier hat heute das Ungers-Archiv für Architekturwissenschaft (UAA) seinen Sitz.

Verweis:
https://www.skulptur-projekte-archiv.de/de-de/1987/projects/152/


Hubert Kiecol

1950
geboren in Bremen-Blumenthal; lebt in Köln.
1971
Studienbeginn an der Werkkunstschule Hamburg.
1975
Wechsel an die Hochschule für Bildende Künste Hamburg.
1984
Mies-van-der-Rohe-Stipendium.
1985
Annemarie und Will Grohmann-Stipendium.
1991
Will-Grohmann-Preis der Akademie der Künste Berlin.
1993
Professur an der Kunstakademie Düsseldorf.
2000
Wolfgang-Hahn-Preis für Gegenwartskunst der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln.

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Ort
Köln
Köln, Quadrather Straße 2
Künstler
Hubert Kiecol
Jahr
1987
Maße
Höhe: 1100 cm; Breite: 40 x 50 cm
Material
Beton
Kunst im öffentlichen Raum NRW