Hommage à Mercator

Als Hommage an Gerhard Mercator (1512–1594) schuf Friederich Werthmann seine Skulptur. Entstanden war sie  anlässlich eines Wettbewerbs zum 450. Geburtstag des großen Mathematikers, Geographen, Philosophen, Theologen und Kartografen, der in Duisburg gelebt hatte und dort auch beigesetzt wurde. Nach mehreren Standorten und einer langen Zwischenlagerung konnte die Skulptur 2012 auf dem neu gestalteten Kuhlenwall-Karree nicht weit vom ehemaligen Wohnhaus Mercators neu aufgestellt werden.
Der formale Bezug der Skulptur auf den Geehrten besteht vor allem in ihrer Kugelform, denn zu seiner Zeit war Gerhard Mercator insbesondere für seine Erd- und Himmelsgloben bekannt. Bei Friedrich Werthmanns Werk handelt es sich um eine große, leicht unregelmäßige, innen hohle Kugel, die sich selbst trägt. Die Kugelform wurde aus zahlreichen, meist dreieckigen Einzelteilen zusammengeschweißt. Ein umlaufender „Äquator“ bleibt erkennbar, sonst jedoch ergibt sich der Eindruck starker, in verschiedene Richtungen verlaufender dynamischer Strömungen, die Fliehkräfte einer schnellen Drehung abzubilden scheinen.  Weder die Erde noch der Himmel wird hier abgebildet, sondern vielmehr die kraftvolle Dynamik, die für das Geschehen auf der Erde grundlegend ist.


Friederich Werthmann

1927
geboren in Barmen/Wuppertal; lebt in Düsseldorf-Kaiserswerth.
1942–1945
Gymnasium in Barmen und in Weimar, anschließend Kriegsdienst und Gefangenschaft.
1950
Gesellenprüfung als Maurer. Gleichzeitig entstanden figurative Skulpturen aus Holz und Stein.
1952–1956
Arbeit als Bildhauer.
1954
begegnete er Jean-Pierre Wilhelm, lernte durch ihn unter anderem Arp, Brancusi, Henry Moore und Paul Celan kennen.  Seitdem entwickelte er neue abstrakte eigene „Themen“, die er in den nachfolgenden Jahren bearbeitete.
1956
Atelier in Düsseldorf-Kaiserswerth.
1962
Lehrauftrag an der Kunst-Akademie in Kassel, wo er die Metall-Klasse aufbaute.
seit 1968
lebte und arbeitete er mehrheitlich in San Nazzaro, im Tessin, behielt aber sein Atelier in Düsseldorf-Kaiserswerth bei.
seit 1978
wieder mehrheitlich dort.
seit 1987
entstanden nach den „Dynamisierungen“ (mit Sprengstoff „geblähte“ Arbeiten), wieder ausschließlich geschweißte Werke, vibrierende Gruppierungen aus Stäben und Knoten, sowie die Werkgruppe „Parallelogramme“.
Quellen:

← Zur Startseite
Ort
Duisburg
Duisburg, Kuhlenwall 20
Künstler
Friederich Werthmann
Jahr
1963
Maße
Höhe 6 m, Durchmesser 4 m
Material
Remanit-Stahl
#nrwskulptur