Hommage an August Macke







Dem expressionistischen Maler August Macke, der während seiner Schulzeit und dann wieder ab 1910 in Bonn gelebt hatte, wird mit dieser Skulptur ein zeitgenössisches Denkmal gesetzt. Obwohl es sich mit der überlebensgroßen bronzenen Standfigur auf einem abgetreppten Sockel unter einem Baldachin durchaus an traditionellen Denkmalkonzepten orientiert, steht hier nicht die physische Erscheinung des Geehrten im Mittelpunkt, sondern vielmehr das Bild, das sich der Künstler von der Welt gemacht hat und in seinen Bildern mitteilte. Die Figur, die der Bildhauer auf einem dreistufigen Podest platzierte, gleicht in ihrer zeitlosen, aus weißem Hemd und schwarzer Hose bestehenden Kleidung zahlreichen anderen von Stephan Balkenhol geschaffenen namenlosen Gestalten. Lediglich ein Oberlippenbart und eine gewisse Ähnlichkeit mit überlieferten Porträtfotos identifiziert den geehrten Maler. Eine viel wichtigere Rolle kommt der mit Glas in starken, klaren Farben eingelegten Pavillonbedachung zu, zu der die Figur hinaufschaut. So scheint sie nicht die vielleicht graue Wirklichkeit um sie herum, sondern ihre eigene intensiv leuchtende Welt durch den Filter des Lichtes hindurch wahrzunehmen. Das Denkmal reicht so über die individuelle Person hinaus, denn es gilt dem Suchenden, dem Visionären, dem künstlerischen Denken an sich.
Realisiert wurde die Hommage an August Macke von der privaten Bonner Stiftung für Kunst und Kultur als viertes Kunstprojekt im öffentlichen Raum der Stadt Bonn.
www.stiftungkunst.de/kultur/projekt/stephan-balkenhol-hommage-an-august-macke
Stephan Balkenhol
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Hofgarten (Nähe Akademisches Kunstmuseum), 53113 Bonn