Hude
Für die Lemgoer Beteiligung am Projekt „Stad(t)t-Art“ wurde im Beisein von Klaus Simon eine 220 Jahre alte, 35 Meter hohe, aber nicht mehr ganz gesunde Eiche gefällt. Aus ihrem Holz schuf der Künstler eine Skulpturengruppe, die einen starken historischen Bezug zu ihrem Standort aufweist:
„Die Waldausdehnung hatte vor 200 Jahren ihr Minimum erreich, und Wälder verdienten kaum ihren Namen. Aus der Not heraus wurden die ersten Forstordnungen geboren. Als wichtigste die Hudeordnung, das Hütegesetz (…). Hudeordnung vom 12.12.1860: Jeder Bürger darf zwei Kühe, ein Rind, ein Kalb, zwei Ziegen, zwei Schafe und zwei Schweine in das zugewiesene Huderevier eintreiben. (…) Man legte in der Forstordnung das Anpflanzen von drei Eichen pro Bürger fest. Wie hier vor 200 Jahren geschehen (…). So ist dieser Baum, aus dem das Kunstwerk entstand, ein echter Zeitzeuge, der mit Respekt betrachtet werden sollte.“
(Text: Hans-Friedrich Meiercord in: Stad(t)t-Art. Kunst in homöopathischen Dosen, hrsg. vom Sekretariat für kulturelle Zusammenarbeit nichttheatertragender Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, Bielefeld 1997, Bd. 1, S. 86–87; Bd. 2, S. 62–63)
„Die Skulpturengruppe Hude aus Material vom Ort, bearbeitet vor Ort, wurde an historischem Pfad aus Jahrhunderte alten Eichen herausgeschält, um sie als mythische Versammlungsstätte der Gegenwart zu hinterlassen.“
(Aus: Dorsten Diekmann, Reflexionen)
Klaus Simon
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Lemgo, Am Wall