Ich und der Hahn



Die […] audiovisuelle Arbeit und besteht aus zwei Sätzen und einem akustischen Teil. Die Schriftzüge sind auf zwei gegenüberliegenden Wänden angebracht. Unter einem der beiden Sätze ist ein Drucktaster installiert. Das Selbstverständnis der Deutschen Welle und der spezielle Standort bestimmen den formalen Aufbau und den Inhalt: Der öffentliche Raum des Durchgangs- und Casinobereichs zeichnet sich durch sehr hohen Publikumsverkehr aus; er verbindet das ehemalige Regierungsviertel mit der Rheinpromenade. Er ist ein Ort des ständigen Kommens und Gehens. Genau dort sieht man zwei Sätze, deren Thema das Kommen und Gehen ist. Die Sätze spielen mit dem Betrachter und wecken seine Neugierde. „Ruhig“ soll er seinen Standort ändern. Mit dem Wechsel erschließt sich ihm eine Welt, die „lustig“ und zugleich befremdlich ist. Beim Drücken des Buttons hört man 30 Mal den Hahnenschrei – in 30 verschiedenen Sprachen.
Warum schreit der Hahn nur so anders?
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich der Hahn mit seinem Gesang nach der geographischen Einteilung menschlicher Sprachen richtet. Er singt, wie er singt. Und doch wird sein Gesang in verschiedenen Sprachen unterschiedlich ausgemalt und kopiert. Der Hahn kräht nur im deutschen kikeriki, englisch cock-a-doodle-doo, russisch kukareku, persisch gugulli-gugul, usw. So stellt […] die lautmalende Bildung, das Krähen des Hahnes, das Symbol für unsere Alternität dar.
Ausschließlich Muttersprachler der 30 verschiedenen Abteilungen der Deutschen Welle wurden zur Aufnahme gebeten. (Text: Babak Saed)
Babak Saed
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