In Seven Days Time
Ausgehend von der Malerei lotet Katharina Grosse deren Grenzen in alle erdenklichen Richtungen aus: Seit 1998 verwendet sie zusätzlich oder anstelle des Pinsels kompressorbetriebene Spritzpistolen. Ihre Malerei greift auf den Raum über, Wände, Möbel und andere Gegenstände werden zu malerischen Rauminszenierungen, Schutt- und Erdanhäufungen werden zu Bildern oder farbig gefassten Skulpturen. 2001 entstehen erste Außenarbeiten, gern auch als Verbindung zwischen innen und außen.
Das Ausgreifen der Malerei auf den Außenraum ist eine Konsequenz ihrer Arbeit, die, wie auch die Verwendung von Sprayverfahren, Parallelen zur Street-Art aufscheinen lässt. Anders als dort gehen in Katharina Grosses Arbeit jedoch Umraum, Architektur, Skulptur und Malerei eine unlösbare Verbindung ein. Ihre Arbeit am Kunstmuseum nutzt die Grundform eines sphärischen, gewölbten Segels, das an der Museumswand zu lehnen scheint. Dessen Oberfläche wurde mit intensiv leuchtenden, sich überlagernden Farben besprüht.
Anders als oft typisch für die Künstlerin, greift die Farbe nicht auf den Umraum über, sondern ist streng auf die Oberfläche der Form begrenzt. Selbst die Seitenränder des Objektes bleiben weiß. So erinnert es an eine überdimensionale Porzellanscherbe, an den Teil eines Ganzen, ein Fragment, das von seiner Umgebung nicht verschiedener sein könnte. Überlegungen zum göttlichen oder auch künstlerischen Schöpfungsprozess liegen aufgrund des Werktitels nahe.
Katharina Grosse
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Bonn, Kunstmuseum Bonn, Museumsmeile, Friedrich-Ebert-Allee 2