Jüdisches Mahnmal









Das Jüdische Mahnmal wurde am Ort der ehemaligen Synagoge Paderborns errichtet. Sie befand sich seit 1882 an diesem Platz, bis sie in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Brand gesetzt und zerstört wurde. Zur Erinnerung an das Schicksal der jüdischen Bürger und Bürgerinnen Paderborns sowie zum Gedenken an die Opfer aus dem ehemaligen jüdischen Arbeitslager und dem ehemaligen jüdischen Waisenhaus in Paderborn wurde das Mahnmal 1993 eingeweiht.
Für den dänischen Künstler Per Kirkeby, der seit 1973 Backsteinskulpturen im Außenraum realisierte, wie unter anderem 1987 seinen Beitrag für die „Skulptur-Projekte“ in Münster, ergab sich hierbei vor allem ein Spannungsverhältnis zwischen der Ästhetik des Geschaffenen und dem Anlass des Werkes. Das Mahnmal sollte sich in die unmittelbare Umgebung einfügen, es soll jedoch gleichzeitig auch „eckig und in gewisser Weise anstößig“ bleiben. Seine Skulptur aus rotem und gelbem Backstein erinnert als Architektur-Fragment mit drei Rundbögen an das ursprüngliche Bauwerk.
Mit den eingefügten funktionslosen schwarzen Fensteröffnungen und seiner blockhaften Gesamtform erscheint es jedoch eher als skulpturaler und unübersehbarer Verweis auf ein Gebäude, das es so nicht mehr gibt und als Mahnung, dass die damit verbundene Geschichte in Erinnerung bleiben sollte.
Per Kirkeby
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Paderborn, An der alten Synagoge
