Kaspar






Es handelt sich um die erste Plastik von Karl Horst Hödicke im öffentlichen Raum.
Die bronzene Bildsäule besteht aus einem tektonisch kubischen und einem anthropomorph körperlichen Teil. Beide Teile sind vertikal zu einem Gebilde auf- und ineinandergestellt. Der figürliche Teil ist zwar in den Aufbau der Bildsäule integriert, sprengt aber deren Form und Vertikalität oberhalb der Mitte vehement auseinander. Auf einem dreiteiligen, aus versetzt übereinandergestellten, unregelmäßigen Kuben gebildeten Unterbau thront ein dicker Kugelbauch. Wurstige, babyhafte Beine klammern sich an die Kanten des dritten Kubus.
Auf dem Kugelbauch liegt eine flache, zweiteilig geöffnete Schachtel als Oberkörper, dessen vertikale Seiten wie Wegweiser in drei Richtungen hin zu großen, flachen Handarmen verlängert sind. Die gespreizten, hässlichen Finger verstärken den Eindruck eines expressiv auseinandergerissenen Körpers. Der oben liegende vierte Kubus ist Träger und Behältnis eines in drei Gesichtern erscheinenden Kopfes einerseits und andererseits eine geschlossene Weiterführung des Bildsäulenaufbaus im Ganzen. Über dem geöffneten Oberkörper liegt das „Hauptgesicht“: eine im Flachrelief geformte Maske mit „gesenktem“ Blick und kreisrund geöffnetem Mund.
Karl Horst Hödicke
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Viersen, Rathausmarkt 1 (Park der Städtischen Galerie)
