Kein leichtes Spiel




Natürlich kann der Titel der Arbeit „Kein leichtes Spiel“ zunächst auf ihre Materialität bezogen werden: Aus einer 64 Tonnen schweren Stahlwand wurde ein Rechteck so herausgeschnitten, dass die äußere Kontur ein großes Portal ergibt. Das verbliebene Rechteck wurde in zwei kleinere Tore geteilt, zwei rechteckige Stahlkuben sind die Ausschnitte aus den beiden kleineren Toren.
Diese fünf Elemente wurden vom Künstler etwas abseits des Wanderweges so arrangiert, dass sie den Betrachter auffordern, sie zu durchschreiten, sich zu ihnen in Beziehung zu setzen, sie im gedanklichen Nachvollzug vielleicht zu einer imaginären Wand zusammenzufügen und diese wieder in ihre Bestandteile aufzulösen. Die durchdachte Gesamtkomposition der Elemente ist so angelegt, dass trotz des Anscheins einer zufälligen Gruppierung der Eindruck von Offenheit und Grenzen überschreitender Freiheit entsteht.
So kann der Wanderer sich immer wieder neue Perspektiven erarbeiten. Es ergibt sich ein Spiel der Gedanken und Empfindungen, das für den Betrachter im übertragenen Sinn auch kein „leichtes Spiel“ ist, aber doch lohnenswert, denn es geht nicht nur um die räumliche Erfahrung, sondern auch um die Bezüge zu der vielschichtig geteilten Region, die Öffnung vormals geschlossener Tore und Grenzen, die nun zu überwinden und zu durchschreiten sind.
Verweis: www.waldskulpturenweg.de/skulpturen/kein-leichtes-spiel/die-skulptur
Literatur: WaldSkulpturenWeg, hg. von der Arbeitsgemeinschaft WaldSkulpturenWeg, Texte von Uwe Rüth, Köln 2011.
Ansgar Nierhoff
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Bad Berleburg, WaldSkulpturenWeg
