Klang- und Redezeichen








Die jüdische Autorin Esther Dischereit und der Wiener Komponist Dieter Kaufmann haben mitten in Dülmens Stadtzentrum, auf dem Eichengrünplatz, ein sogenanntes „Klang- und Redezeichen“ geschaffen, ein akustisches Kunstwerk. Durch dieses wird die Geschichte des alltäglichen und selbstverständlichen Zusammenlebens jüdischer und nicht-jüdischer Bürger hörbar gemacht. Ausgelöst durch einen Bewegungsmelder können Passanten, die auf einer der Sitzbänke Platz nehmen, kurze Hörstücke – beispielsweise Gesprächsgeräusche, Straßennamen oder auch Kochrezepte, die bis zu drei Minuten lang sein können – erleben. Welche der insgesamt 15 Sequenzen zu hören ist, entscheidet ein Zufallsgenerator. Einmal am Tag ist eine der Tonsequenzen auf dem gesamten Platz zu hören.
Die Installation fordert eine aktive Beschäftigung mit dem Thema „Jüdisches Leben in Dülmen“. Jeder Passant kann sich die Sequenzen anhören, allerdings muss es keiner. Die Künstler verzichteten bewusst auf eine spezielle Kennzeichnung oder Funktionserklärung der Installation, die Funktion soll sich durch das Abgucken und die Weitergabe innerhalb der Bevölkerung oder auch die mediale Verbreitung erschließen. Neben der Installation auf dem Platz entstand die (multimediale) Publikation „Vor den Hohen Feiertagen gab es ein Flüstern und Rascheln im Haus“ von Esther Dischereit sowie eine projektbezogene Internetseite.
Weitere Informationen: www.eichengruen-platz.de
Esther Dischereit
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Dülmen, Eichengrünplatz
