Komposition
Das Werk Otto Freundlichs, der einer der ersten abstrakten Maler und Bildhauer war, ist nicht denkbar ohne seinen zutiefst humanistischen Kunstanspruch. Für ihn basieren die Kunst und das menschliche Zusammenleben auf einer gemeinsamen ethischen Grundlage. Die Kunst ist für ihn eine Grenz- und Sprachbarrieren überwindende Sprache, die alle Menschen auf dem Weg zu einer sozialen Einheit begleiten und bestärken kann.
So entwickelte der Künstler die Idee einer völkerverbindenden „Straße der Skulpturen Paris–Moskau“, die nach seinem Tod mehrfach wieder aufgegriffen wurde. Seine sozialen Ideen machten ihn zu einem Vorreiter jenes Kunstverständnisses, das in den 1960er Jahren Fluxus- und Aktionskünstler, allen voran Joseph Beuys, aufgriffen und erweiterten.
Seine abstrakten Kompositionen gehen vom menschlichen Körper aus, der in kubische, aber dennoch organisch erscheinende Formen aufgelöst wird. So entstehen Bildwerke, die keine Abbilder, sondern Verkörperungen der allgemeinen menschlichen und sozialen Idee sein sollen.
Otto Freundlich
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Terrasse der Kunsthalle, Artur-Ladebeck-Str. 5