Kontrast­mittel

Den Bildhauer Jáchym Fleig reizt es, der zumeist konstruktiv-geometrischen Architektur, in der der rechte Winkel und die gerade Linie dominieren, organisch gewachsene Formen entgegenzusetzen. In seinen Arbeiten finden sich keine genormten Industriematerialien, keine geglätteten Flächen. Wie Wespennester, Baumpilze, Flechten oder Algen dringen seine Skulpturen in die Architektur ein und es sieht aus, als befänden sie sich in einem unaufhaltsamen Wachstumsprozess.
Auch die Stahlbeton-Wucherung „Kontrastmittel“ scheint die Parkhaus-Mauer befallen zu haben wie ein schwer zu bekämpfender Pilz. Im Kontrast mit ihren überquellenden Rundungen wird die funktionale und kühle Gestaltung des Gebäudes überdeutlich. Paradoxerweise ist es hier die Kunst, die das natürliche Wachstum repräsentiert und erkennen lässt, wie gegensätzlich organische und konstruktive Formprinzipien sich verhalten.


Jáchym Fleig

1970
geboren in Villingen-Schwenningen, lebt in Berlin, Trier und Jablonne v. P. (CZ).
1988–1991
Ausbildung zum Steinbildhauer.
1995–1997
Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart.
1997–1998
Slade School of Fine Art, London.
1997–2002
Cusanuswerk, bischöfliche Studienförderung.
1998–2003
Hochschule für Bildende Künste, Dresden.
2001–2002
Royal College of Art, London.
2002
Forschungsstipendium, Centro Tedesco di Studi Veneziani, Venedig.
2005–2008
Künstlerischer Assistent von Borék Sipek, Technická Univerzita Liberec (CZ).
2006
Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
2007–2009
Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium der Stadt Duisburg.
2009
Stipendium Künstlerhaus Schloss Balmoral, Bad Ems.

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Ort
Plettenberg
Plettenberg, Parkhaus real-Markt, 1. Ebene, Maiplatz 5
Künstler
Jáchym Fleig
Jahr
2010
Maße
150 cm x 100 cm x 110 cm
Material
Stahlbeton, lichtgrau gestrichen
Kunst im öffentlichen Raum NRW