Kontrastmittel
Den Bildhauer Jáchym Fleig reizt es, der zumeist konstruktiv-geometrischen Architektur, in der der rechte Winkel und die gerade Linie dominieren, organisch gewachsene Formen entgegenzusetzen. In seinen Arbeiten finden sich keine genormten Industriematerialien, keine geglätteten Flächen. Wie Wespennester, Baumpilze, Flechten oder Algen dringen seine Skulpturen in die Architektur ein und es sieht aus, als befänden sie sich in einem unaufhaltsamen Wachstumsprozess.
Auch die Stahlbeton-Wucherung „Kontrastmittel“ scheint die Parkhaus-Mauer befallen zu haben wie ein schwer zu bekämpfender Pilz. Im Kontrast mit ihren überquellenden Rundungen wird die funktionale und kühle Gestaltung des Gebäudes überdeutlich. Paradoxerweise ist es hier die Kunst, die das natürliche Wachstum repräsentiert und erkennen lässt, wie gegensätzlich organische und konstruktive Formprinzipien sich verhalten.
Jáchym Fleig
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Plettenberg, Parkhaus real-Markt, 1. Ebene, Maiplatz 5