Kouros

Ein "Kouros" ist eine klassische Skulpturenform der griechischen Antike und stellt einen athletischen, stehenden, unbekleideten Jüngling dar. Die Tradition dieses Topos geht bis vor das 8. Jahrhundert vor Christus zurück und ist durch eine strenge Symmetrie sowie Frontalität gekennzeichnet. Oft wird eine Schritthaltung mit dem nach vorne gestellten linken Bein angedeutet und die Arme hängen mit zu Fäusten geballten Händen zu den Seiten herab. In der Antike wurden die Kouroi in monumentaler Ausführung auf Gräbern aufgestellt. Lange Zeit nahm man an, dass es sich bei den Kouroi um Darstellungen des Apollo handele, doch wird inzwischen davon ausgegangen, dass sie das griechische Ideal des Wettkampfsiegers darstellten. An der Völklinger Straße wurde 1998 vor dem Siemens-Gebäude eine "Kouros" Skulptur von Stefan Demary aufgestellt. Demarys Arbeit ist ein Nachguss einer archaischen Kourosstatue aus dem 6. Jahrhundert vor Christus, die 1980 zweigeteilt auf Samos vorgefunden wurde. Dementsprechend ist auch der Kouros von Demary nicht vollständig: nur der riesige, klassisch antike Körper mit geballten Fäusten schreitet vor dem Gebäude auf einem schlichten Sockel in Richtung Straße. Der Kopf der Statue ist in dem zweiten Siemens-Gebäude auf der anderen Seite der Völklinger Straße untergebracht – auf künstlerische Weise werden so die beiden durch die Straße voneinander getrennten Firmenbauten miteinander verbunden. (Text: Stefanie Ippendorf)


Stefan Demary

1958
Geboren in Troisdorf; 2010 gestorben in Düsseldorf.
1978-1985
Studium bei Prof. Fritz Schwegler an der Düsseldorfer Kunstakademie.
2001-2004
Nach Lehraufträgen an der Kunstakademie Münster weitere Lehre an der Hochschule Niederrhein in Krefeld.
2007
Professur an der Kunsthochschule Kassel.

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Ort
Düsseldorf
Völklinger Straße, 40219 Düsseldorf
Künstler
Stefan Demary
Jahr
1998
Maße
Höhe (einschließlich Kopf): 475 cm
Material
Marmorstaub-Kunststoff-Guss
Kunst im öffentlichen Raum NRW