Kvadratur des Kreises

Wie ein ironischer Kommentar zur Skulptur im öffentlichen Raum erscheint dieses Werk von Franz West. Ein aus einzelnen quadratischen Teilflächen zusammengeschweißter gelber Aluminiumkranz bildet gleichsam den Rahmen für eine auf Stahlbeinen ruhende, kobaltblaue Aluminiumplatte mit kreisrunder Aussparung in der Mitte. In dieser Aussparung steht ein Baum. Eine Beleuchtung unter dem „Tisch“ erzielt nachts die optische Wirkung einer blauen Wasserfläche über einem gelben Kreis.
Natürlich ist das Unmögliche, die „Kvadratur des Kreises“ hier gelungen, immerhin besteht der wulstige, wie gestopft wirkende Kreis aus aneinandergefügten Quadraten. Auch innerhalb des Kreises befindet sich ein Quadrat, und in diesem nochmals ein Kreis, als wollte der Künstler auf die Leichtigkeit der gestellten Aufgabe noch einmal augenzwinkernd hinweisen. Dass er es sich etwas zu leicht macht, möchte man dem Künstler zurufen, sowohl mit der „Kvadratur des Kreises“ als auch mit der Kunst im öffentlichen Raum. Wahrscheinlich würde er darauf hinweisen, dass das gerade die Kunst ist: Auf eine gestellte Aufgabe in unerwarteter  Weise zu reagieren.


Franz West

1947
geboren in Wien; 2012 gestorben ebenda.
1970
Beginn der künstlerischen Tätigkeit.
1977–1982
Akademie der Bildenden Künste, Wien, bei Bruno Gironcoli.
1992–1993
Lehrauftrag an der Städelschule Frankfurt a. M.
1986
Otto-Mauer-Preis, Wien.
1993
Skulpturenpreis der EA-Generali Foundation, Wien.
1998
Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig, Köln.
2011
Goldener Löwe, 54. Biennale di Venezia, Venedig.
 
Franz West ist Bildhauer, Objekt- und Aktionskünstler.
Quellen:

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Ort
Soest
Soest, Lübecker Ring, Campus der FH
Künstler
Franz West
Jahr
2001
Maße
0,40 x 3,00 x 3,00 Meter (Platte), 8 Meter Ø (Ring)
Material
Aluminium
#nrwskulptur