Kvadratur des Kreises








Wie ein ironischer Kommentar zur Skulptur im öffentlichen Raum erscheint dieses Werk von Franz West. Ein aus einzelnen quadratischen Teilflächen zusammengeschweißter gelber Aluminiumkranz bildet gleichsam den Rahmen für eine auf Stahlbeinen ruhende, kobaltblaue Aluminiumplatte mit kreisrunder Aussparung in der Mitte. In dieser Aussparung steht ein Baum. Eine Beleuchtung unter dem „Tisch“ erzielt nachts die optische Wirkung einer blauen Wasserfläche über einem gelben Kreis.
Natürlich ist das Unmögliche, die „Kvadratur des Kreises“ hier gelungen, immerhin besteht der wulstige, wie gestopft wirkende Kreis aus aneinandergefügten Quadraten. Auch innerhalb des Kreises befindet sich ein Quadrat, und in diesem nochmals ein Kreis, als wollte der Künstler auf die Leichtigkeit der gestellten Aufgabe noch einmal augenzwinkernd hinweisen. Dass er es sich etwas zu leicht macht, möchte man dem Künstler zurufen, sowohl mit der „Kvadratur des Kreises“ als auch mit der Kunst im öffentlichen Raum. Wahrscheinlich würde er darauf hinweisen, dass das gerade die Kunst ist: Auf eine gestellte Aufgabe in unerwarteter Weise zu reagieren.
Franz West
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Soest, Lübecker Ring, Campus der FH
