La Grande Ruota

Die Skulptur „La Grande Ruota“ (Das große Rad), die sich vor ihrer Aufstellung im Stadtpark 2006 im Skulpturenpark des Hauses Weitmar befand, steht in Zusammenhang mit zwölf weiteren Arbeiten des Künstlers in Bochum. Der schwere Stahl, aus dem die Werke bestehen, stellt eine besondere Beziehung zur Stadt und zum Ruhrgebiet her. Die Geschichte der stahlverarbeitenden Industrie spiegelt sich in den Skulpturen, in denen es um Energie, Kraft und Widerstand geht.
Mit seinen als „ferri spezzati“ (zerbrochenes Eisen) bezeichneten Arbeiten unterstützt der Künstler Formen des Widerstands, die der glatten, uniformen Gesellschaft entgegengesetzt werden. „La Grande Ruota“ besteht aus einer etwa 80 cm dicken, massiven kreisförmigen Stahlscheibe von 330 cm Durchmesser, in die ein Quadrat eingeschrieben und nach unten herausgedückt wurde, so dass es die Kreisform stützt und schräg aufrecht hält.
Das tonnenschwere massive Material, das in seiner lebendigen Oberflächenstruktur an Holz oder Ton erinnert, entfaltet eine große physische Präsenz, der die tiefen Einschnitte, das Aufbrechen der Form und die Fragilität der Konstruktion zu widersprechen scheinen. Dem Künstler ist aber nicht nur die formale Ambivalenz wichtig, sondern die Skulptur lässt sich auch als Sinnbild für das Aufbrechen erstarrter Staats- und Gesellschaftsnormen verstehen.

Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ullrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012, ISBN 978-3-8632-134-0, S. 144–145.