Landschaft im Fluss

Thomas Strickers „Landschaft im Fluss“ entstand 2010 im Rahmen der Ausstellung „Über Wasser gehen“. Der Künstler inszenierte eine „künstliche“ Insel als skulpturale Setzung im neuen, weit gewordenen, weil renaturierten Flussbett der Seseke. Er pflanzte ungewöhnliche Bäume wie etwa Sumpfzypressen und kombinierte sie mit Schachtelhalm und anderen, teils sehr alten Pflanzenarten, die im heutigen Bergkamener Landschaftsraum eher selten vorkommen. Mit der Setzung der Insel übersteigert Stricker den Prozess der Neugestaltung einer Flusslandschaft. Er zeigt, dass auch die Renaturierung eine vom Menschen gemachte Natur ist und dass die Grenzen zwischen künstlich und natürlich „fließend“ sind.


Thomas Stricker

1962
geboren in St. Gallen; lebt und arbeitet in Düsseldorf.
1979–1983
Lehre als Elektronikmechaniker, St. Gallen.
1986–1993
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf.
1991
Meisterschüler bei Professor Klaus Rinke.
1994
Arbeitsaufenthalt in der äußeren Mongolei.
1998
Gastlehrauftrag Kunstakademie Bergen (Norwegen).
2003
Arbeitsaufenthalt in Australien, Gastatelier am Sydney Collage of the Arts.
2007
Arbeitsaufenthalt in Etaneno, Museum im Busch, Namibia.
2010
Arbeitsaufenthalte in Namibia und Mexiko-City.
 
„Der Bildhauer Thomas Stricker setzt sich immer wieder mit Fragstellungen zu öffentlichem Raum und Landschaft auseinander. Seine Projekte gehen dabei weit über das traditionelle Skulpturenverständnis hinaus.  …Der Künstler arbeitet an einem Langzeitprojekt, in dem er bestrebt ist, die Möglichkeiten zeitgenössischer Skulptur auszuloten und mit Konzeptkunst, sozialer Plastik und Landschaftsarchitektur zu verbinden… Die einzelnen Arbeiten sind der Versuch, Antworten auf eine jeweils spezifische Frage zum gegenwärtigen Skulpturenbegriff zu finden. Die Natur in ihren vielfältigen Variationen ist ständig wiederkehrendes Thema seiner Projekte, die unter Verwendung unterschiedlicher Medien - Fotografie, Text, Video, Internet - entstehen. In seinen skulpturalen Werken gilt Strickers Vorliebe amorph-organisch geformten Objekten, die in aufwändigen Gussverfahren hergestellt werden. Sie scheinen direkt der Natur entsprungen zu sein, mehr der Sphäre des Geologischen oder Gewachsenen als des künstlich Gestalteten zugehörig.“ (Wolfgang Fehrer: Skulpturale Fragen – zum Werk von Thomas Stricker. In: anthos 2008)

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Ort
Bergkamen
Bergkamen, Uferstraße, Nähe An der Seseke
Künstler
Thomas Stricker
Jahr
2010
Maße
./.
Material
Pflanzen
Objektart
Environmental Art
#nrwskulptur