Lebensbaum
Der Kroatier Ivan Kozaric gehört zu den wichtigsten Künstlern der Nachkriegs-Avantgarde im damaligen Jugoslawien, in Deutschland wurde er erst durch eine umfassende Retrospektive im Münchener Haus der Kunst 2013 bekannter.
Bereits 1979/80 hatte er am 1. Bochumer Bildhauersymposium teilgenommen und damals einen aus zufällig gefundenen Edelstahlresten und -abfall zusammengesetzten Lebensbaum geschaffen. Ohne zusätzliche Bearbeitung kombinierte er die gefundenen Gegenstände zu einem geschweißten Lebensbaum, der mitten in einer ehemaligen Zechensiedlung an eine Kopfweide erinnert und so das Verhältnis von Kunst und Natur, von gewachsenem zu hergestelltem Material und von industrieller Produktion zu Kreativität thematisiert.
Nebenbei erweist sich Kozaric dabei auch als Pionier einer heute aktuellen Recycling-Kunst, die auf unseren verschwenderischen Umgang mit begrenzten Ressourcen hinweist und Alternativen aufzeigen möchte.
Ivan Kozaric
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Bochum, Sonnenscheinstraße 188