Lebensbaum

Der Kroatier Ivan Kozaric gehört zu den wichtigsten Künstlern der Nachkriegs-Avantgarde im damaligen Jugoslawien, in Deutschland wurde er erst durch eine umfassende Retrospektive im Münchener Haus der Kunst 2013 bekannter.
Bereits 1979/80 hatte er am 1. Bochumer Bildhauersymposium teilgenommen und damals einen aus zufällig gefundenen Edelstahlresten und -abfall zusammengesetzten Lebensbaum geschaffen. Ohne zusätzliche Bearbeitung kombinierte er die gefundenen Gegenstände zu einem geschweißten Lebensbaum, der mitten in einer ehemaligen Zechensiedlung an eine Kopfweide erinnert und so das Verhältnis von Kunst und Natur, von gewachsenem zu hergestelltem Material und von industrieller Produktion zu Kreativität thematisiert.
Nebenbei erweist sich Kozaric dabei auch als Pionier einer heute aktuellen Recycling-Kunst, die auf unseren verschwenderischen Umgang mit begrenzten Ressourcen hinweist und Alternativen aufzeigen möchte.


Ivan Kozaric

1921
geboren in Petrinja/Kroatien; 2020 gestorben in Zagreb.
1951–1966
Mitglied Zagreber Künstlerkollektiv Gorgona – zusammen mit Dimitrije Basicevic Mangelos, Miljenko Horvat, Marijan Jevsovar, Julije Knifer, Matko Mestrovic, Radoslav Putar, Josip Vanista.
1976
Teilnahme an der Biennale in Venedig.
1979
Teilnahme an der Biennale in São Paulo.
2002
Teilnahme an der documenta 11 in Kassel.
2013
Ausstellung „Freiheit ist ein seltener Vogel“ im Haus der Kunst in München.

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Ort
Bochum
Bochum, Sonnenscheinstraße 188
Künstler
Ivan Kozaric
Jahr
1979
Maße
Höhe 3,30 m, Durchmesser 1,10 m
Material
Edelstahl
Kunst im öffentlichen Raum NRW