Leda
Die Stadt Monheim beauftragte Markus Lüpertz, als „Universalgenie“ in zahlreichten künstlerischen Sparten tätig, mit einer Neuinterpretation des traditionellen städtischen Wahrzeichens der „Gänseliesel“. So entstand eine monumentale Skulptur, die aufgrund ihres herausgehobenen Standortes direkt am Rhein, aber auch wegen ihrer Entstehungsgeschichte und ihrer selbstbewussten physischen Präsenz ein unübersehbares Statement zur Rolle der Kunst im öffentlichen Raum der Stadt darstellt. Lüpertz präsentiert an Stelle einer „Gänseliesel“ die „Leda“, womit er sich auf die antike Mythologie bezieht und gleichzeitig auf die Tradition des archaischen Fruchtbarkeitstopos „Frau mit Geflügel“ verweist. Auch in der Haltung der Figur mit Stand- und Spielbein sowie in der farbigen Fassung der Skulptur finden sich Bezüge zur Kunst der Antike. Die im Kontrapost stehende Figur einer jungen Frau in kurzem Kleid hält auf ihrem linken Arm eine Gans (keinen Schwan!), der sie sich lächelnd und spielerisch zuwendet, während der Vogel ebenfalls die Kommunikation zu suchen scheint. Der herabhängende rechte Arm des Mädchens hält einen kleinen Zweig, wie er zum Gänsehüten wohl hilfreich war. So changiert die Figur zwischen Antike und Volksmärchen, Tradition und moderner Neudefinition, zwischen grober und zierlicher Gestaltung, zwischen Expressivität und archaischem Topos als unverkennbares Werk eines Künstlers, der keine Rechtfertigung braucht.
Markus Lüpertz
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Rheinpromenade vor dem Landschaftsbalkon, Rheinkilometer 714, 40789 Monheim am Rhein