Less Sauvage Than Others (Weniger wild als andere)

Im neu gestalteten Landschaftspark schuf Rosemarie Trockel, die in Schwerte einen Teil ihrer Kindheit verbrachte, ein Werk, das zunächst als integraler Bestandteil der Landschaft erscheint, bei näherer Betrachtung irritiert und dann Überlegungen vor allem zum Verhältnis von Kunst und Natur anregt. Inmitten einer natürlich erscheinenden, aber durchaus bewusst gestalteten Umgebung wurde eine kreisrunde Brunnenschale in den Boden eingelassen, mit Fontänen, Düsen, Wassernebel, Schwallrohren und Leuchten ausgestaltet, die nun zum unhörbaren Rhythmus des Radetzkymarsches eine festgelegte Choreografie aufführen.

Die erste Assoziation an isländische Geysire oder vulkanische Maare weicht also schnell der Erkenntnis, dass wir es mit einer künstlerischen Inszenierung zu tun haben, die subtil auf ihre Naturverwandtschaft verweist. „Weniger wild als andere“ heißt diese Arbeit, wobei ungewiss bleibt, worauf sich dieser Komperativ bezieht. Ihrem Ursprung nach scheint die Kunst jedenfalls immer noch wild zu sein wie die Natur, auch wenn sie des ordnenden Eingreifens bedarf, um ihre Intentionen optimal zu vermitteln.

Weitere Informationen:
www.hellweg-ein-lichtweg.de/schwerte
www.rohrmeisterei-schwerte.de/less-sauvage-than-others.html


Rosemarie Trockel

1952
geboren in Schwerte; lebt und arbeitet in Köln.
1971
Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule in Köln mit den Fächern Anthropologie, Soziologie, Theologie und Mathematik.
1974–1978
Studium an den Kölner Werkschulen (Fachbereich Kunst und Design der Fachhochschule Köln).
1982
erste Einzelausstellung in Köln.
1989
Karl-Ströher-Preis, Frankfurt am Main.
1992
Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
1997
Teilnahme an der Documenta X in Kassel mit dem "Haus für Schweine und Menschen" (gemeinsam mit Carsten Höller).
1998
Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf. Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen.
1999
Internationaler Kunstpreis der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München. Als erste Künstlerin Ausstellung im Deutschen Pavillon der Biennale von Venedig.
2004
Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Kölner Museum Ludwig.
2008
Kunstpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf.
2010
Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum.
2011
Goslarer Kaiserring; Wolf-Preis.
2012
als Mitglied in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste berufen. Teilnahme an der Documenta 13 in Kassel.
Quellen:

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Ort
Schwerte
Schwerte, Rohrmeistereiplateau Landschaftspark
Künstler
Rosemarie Trockel
Jahr
2007
Maße
ca. 3 Meter Durchmesser
Material
Brunnenschale (Beton), Wassertechnik, Leuchten
Objektarten
Brunnen, Kinetische Werke, Lichtinstallationen
Kunst im öffentlichen Raum NRW