LIFE IS GREAT/LIFE ISN`T FUNNY

Spielerisch setzt der Künstler in dieser Arbeit das Spektrum emotionaler Zustände in ein einfaches, treffendes und gleichzeitig humorvoll-hintergründiges Bild. Die zweiteilige Arbeit besteht aus einer Luftballon-Skulptur im Hof des Schlosses und einem Pendant im Park hinter dem Gebäude. Beide Luftballons haben sich scheinbar zufällig in einem Baum verfangen, so wie es häufig passiert, wenn Kinder einen Ballon versehentlich loslassen oder wenn anlässlich eines Familienfestes eine ganze Traube Luftballons gestartet wird (auf Schloss Morsbroich kann auch geheiratet werden).
Während der eine Ballon im Schlosspark noch prall mit Gas gefüllt nach oben zieht und die Botschaft „Life is great“ verkündet, scheint der andere seine aufstrebende Energie in Form des Heliumgases bereits verloren zu haben. Schlaff hängt er am Ast und verkündet in seiner Filzstift-Aufschrift, dass das Leben doch nicht so lustig ist: „Life isn´t funny“.
Natürlich sind beide Aussagen richtig und jeder Betrachter wird sie nachvollziehen können. Unabhängig von der chronologischen Abfolge wird sich auch jeder schon einmal gefühlt haben wie ein energiegeladen aufsteigender oder wie ein kümmerlich herabsinkender Luftballon, wahrscheinlich nicht nur einmal, eventuell auch in kurzen Abständen hintereinander.
Dem Betrachter fällt so die Rolle zu, die beiden Teile der Skulptur durch eine emotionale Klammer zu verbinden: „Die räumliche und kognitive Verschränkung beider Ballone zur Biografie eines Einzigen erfolgt durch den Betrachter. Letztlich zeigt die Installation die emotionale Verfasstheit eines einzigen Ballons. Da zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt immer auch ein räumlicher und somit auch zeitlicher Abstand besteht, spiegelt die Arbeit auch unsere eigene, sich permanent ändernde Gefühlswelt wider.“ (Werner Reiterer)


Werner Reiterer

1964
geboren in Leibnitz/Steiermark; lebt in Wien.
 
Studium der Grafik an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Prof. Maximilian Melcher.
 
Mitglied des Grazer Forums Stadtpark und der Wiener Secession.
1990
Kunstpreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst.
1992
1. Preis, Internationale Biennale, Kairo.
1993
New-York Stipendium des BKA.
1994
Rom-Stipendium des BKA.
1996
Staatsstipendium für bildende Kunst.Als Basis seines künstlerischen Schaffens Beginn der zeitlich nicht begrenzten Grafikserie der "Gezeichneten Ausstellungen“, einer Serie von jeweils 70 x 50 cm großen Bleistiftzeichnungen.
1997
Arbeitsstipendium der Stadt Wien.
1998/99
London-Stipendium des BKA.
2002
Kunstpreis der Stadt Graz.
2003
Preis des Landes Oberösterreich beim 28. Österreichischen Grafikwettbewerb.

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Ort
Leverkusen
Leverkusen, Park Schloss Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80
Künstler
Werner Reiterer
Jahr
2012
Maße
jeweils ca. 40 cm Durchmesser
Material
zweiteilige Skulptur, Kunststoff, Draht
#nrwskulptur