Ludwigs Gartenhaus








Thomas Virnichs Intervention im Park des Ludwig Forums entstand anlässlich der Eröffnung des Gebäudes 1991 und erinnert auf den ersten Blick an eine Ruinenarchitektur, die als Element des Landschaftsgartens eine lange Tradition aufweist. Tatsächlich bildete ein leer stehendes Gewächshaus den Ausgangspunkt, das nun aber nur noch in seinem ursprünglichen Volumen zu erkennen ist.
Der Künstler füllte den Innenraum dieses fragmentarisch erhaltenen Bauwerks mit großen handgeformten Ziegelsteinen aus, die innen hohl sein mussten, um sie brennen zu können. Der Innenraum wurde so zur Skulptur, auf der die ehemalige Außenhaut des Gebäudes als Abdruck erhalten blieb. Die Skluptur spiegelt das Interesse des Künstlers an der Wechselwirkung von Fläche und Raum, von Innen und Außen, wobei er hier das verborgene Innere sichtbar macht, um es gleichzeitig durch die Ummantelung wieder den Blicken zu entziehen.
Literaturhinweise:
Brigitte Franzen: Wo ist der Garten? oder die Gärtner kehren zurück, in: Atelier Le Balto: Les pieds sur terre, hrsg. von Brigitte Franzen. Verlag: Buchhandlung Walther König, Köln 2010, S. 134–135.
Thomas Virnich: alles wirklich, Hannover 1996, S. 37.
Thomas Virnich
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Aachen, Garten des Ludwig Forums für Internationale Kunst, Jülicher Straße 97-109
