Mahnmal für die Opfer beider Weltkriege

Der denkmalgeschützte Altstadtfriedhof in Mülheim ist heute eine weitläufige Grünanlage mit einzelnen erhaltenen Grabmalen. Seine nördliche Begrenzung bildet das Mahnmal für die Gefallenen beider Weltkriege von Gerhard Marcks.

Es besteht aus einem von Mauern umfriedeten Innenhof, dessen Zentrum eine Skulptur markiert. Auf einer niedrigen Plinthe ruht eine menschliche, fast vollständig von einem Tuch bedeckte Figur. Es ragen nur die Füße, die Hände und der Haaransatz unter dem Tuch hervor. Der Faltenwurf des Tuches zeichnet die Körperform deutlich ab.

Man denkt an einen Toten, in diesem Kontext an einen Soldaten, der mit einem Leichentuch provisorisch bedeckt wurde. Diese Form der Darstellung ermöglicht die vollkommene Anonymisierung der menschlichen Figur, die hierdurch als Stellvertreter für all jene dient, die in den Weltkriegen gefallen sind. Es handelt sich so um ein Mahnmal, das als Ort der Trauer um alle Toten unabhängig von Alter und Nation dient.


Gerhard Marcks

1889
geboren in Berlin; 1981 gestorben in Burgbrohl in der Eifel.
1907
nach dem Abitur: Beginn der Tierstudien im Berliner Zoo; Bekanntschaft mit dem Bildhauer Richard Scheibe.
1907–1912
Hinwendung zur Bildhauerei als Autodidakt.
1914–1915
Kriegsdienst in Flandern.
1918
Berufung an die Kunstgewerbeschule in Berlin.
1919
Berufung an das Staatliche Bauhaus in Weimar; dort Leiter der Töpferwerkstatt in Dornburg.
1925
Auflösung des Bauhauses in Weimar; Berufung an die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle.
1925–1927
Italien-Reisen.
1928
1. Griechenlandreise.
1930
Stellvertretender Direktor der Werkstätten auf Burg Giebichenstein in Halle.
1933
Entlassung aus dem Lehramt.
1937
in der Ausstellung „Entartete Kunst“ sind Werke von Marcks vertreten; Ausstellungsverbot und Beschlagnahmung von Arbeiten in der Galerie Buchholz (Berlin).
1943
Vernichtung seines Ateliers in Berlin-Nikolassee.
1946
Berufung an die Kunsthochschule in Hamburg.
1949
Verleihung der Goethe-Medaille.
1950
Übersiedlung nach Köln-Müngersdorf; fortan als freier Bildhauer tätig.
1952–1955
Zahlreiche Ehrungen und Kunstpreise.
1969
Gründung der Gerhard-Marcks-Stiftung.
Quellen:

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Ort
Mülheim an der Ruhr
Mülheim an der Ruhr, Freifläche des Altstadtfriedhofs, Friedhofweg
Künstler
Gerhard Marcks
Jahr
1968
Maße
ohne Angabe
Material
Stein
Objektart
Denk-/ Mahnmale
#nrwskulptur