Map

Jeder kennt den roten Markierungs-Pin, der einen gesuchten Ort auf Google-Maps kennzeichnet. Übertragen in die Realität sieht er dann etwa so aus, wie das neun Meter hohe Zeichen, das, versehen mit einem großen A, mitten auf einem Kreisverkehr, das Zentrum Arnsbergs markiert. Seit 2006 arbeitet der Künstler mit diesem Motiv, das – als „blow up“ an klassische Methoden der Pop-Art anknüpfend – zeitlich auf drei Monate begrenzt, bereits das von google errechnete Zentrum von Städten wie Taipeh, Berlin, Arles, Tallinn oder Kassel definierte. Auch die nun dauerhafte Installation in Arnsberg thematisiert die Verbindung von realer und digitaler Welt und die daraus resultierenden Veränderungen der Gesellschaft. Ging es zu Beginn des Projektes wohl eher um den Hinweis auf eine damals noch neue Thematik, ist es heute offenkundig, dass kaum reglementierte internationale Konzerne wie Google, Microsoft oder Amazon weitreichenden Einfluss auf unser alltägliches Leben und unsere Wahrnehmung der Welt nehmen. Aram Bartholl zeigte dies auch in seiner 2016 realisierten Einzelausstellung #remindmelater im Kunstverein Arnsberg und in seiner Installation „Obsolete Presence“, einem überdimensionierten Mobiltelefon mit Spiegel als Kamera im Möhnesee 2017, die selbst ironischerweise wieder zum beliebten Motiv auf allen social media-Kanälen wurde.
www.arnsberg.de