Merkur

Dass vor dem Hochhaus des Post-Towers auch eine zehn Meter hohe Bronzeskulptur fragil und zierlich wirken kann, zeigt der „Mercurius“ von Markus Lüpertz, der hier auf einer blauen Weltkugel balanciert. Diese liegt ihrerseits auf einer asymmetrischen Scholle auf, unter der sich noch ein rechteckiger Sockel befindet. Einzelne Farbflecken am Körper und eine kräftig bunte Gesichtsbemalung verstärken den Eindruck, einer akrobatischen Balanceperformance beizuwohnen, die der antike Gott mit Leichtigkeit vollführt. Gekennzeichnet lediglich durch seinen geflügelten Helm erscheint er als grob modellierte Aktfigur mit verkürzten Extremitäten und kräftigem Rumpf. Auch diese Neuinterpretation des römischen Gottes Merkur, der seinerseits den griechischen Hermes adaptiert, zeigt die Vorliebe des Künstlers für antike Motive. Während Atlas die Weltkugel zu halten hat und unter dieser Last zusammenzubrechen droht, nimmt Merkur in einer gleichsam umgekehrten Situation als Gott des Handels und auch der Diebe seine Aufgabe recht leicht und scheint als gewitzter Clown der eigentliche Triumphator zu sein.


Markus Lüpertz

1941
geboren in Reichenberg (heute Tschechien); lebt und arbeitet in Düsseldorf, Berlin und Karlsruhe.
1956-1961
Studium an der Werkkunstschule Krefeld, Studienaufenthalte im Kloster Maria Laach und an der Kunstakademie Düsseldorf.
1962
Übersiedlung nach Berlin.
1970
Preis der Villa Romana, mit einjährigem Aufenthalt in Florenz.
Seit 1974
Gastdozentur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe.
1976-1987
Professur an derselben.
1982
Teilnahme documenta 7, Kassel.
1983
Professur an der Sommerakademie, Salzburg.
1986
Professur an der Staatlichen Kunstakademie, Düsseldorf, der er von 1988–2009 als Rektor vorsteht.

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Ort
Bonn
Post Tower, Charles-de-Gaulle-Straße 20, 53113 Bonn
Künstler
Markus Lüpertz
Jahr
2007
Maße
Höhe 10 Meter
Material
Bronze, farbig gefasst
Objektart
Skulptur