Merlak und Enfim
Robert Schads skulpturale Choreografien werden unter Verwendung von massivem Vierkantstahl erstellt. Aber seine charakteristischen Linien sind nicht das Ergebnis einer Biegung oder Verformung des Stahls, sondern entstehen durch das Zusammenschweißen von geraden Elementen mit unterschiedlichen Längen, die dann, wenn die Schweißnähte abgeschliffen wurden, als organische Verbindungen erscheinen. Der Schwere des Materials widersprechend wirken die Skulpturen eher wie linienhafte Skizzen einer Bewegung im Raum, die sich stets an der menschlichen Proportion orientiert. Besonders im Dialog mit der Natur verliert der Stahl hier seine Härte und Kälte. Er nimmt die fließende und tänzerische Bewegung der Luft und des Windes auf und setzt sie in einer Art statischer Momentaufnahme ins Bild. Die Skulpturen sind nicht für einen bestimmten Betrachterstandpunkt geschaffen. Wechselnde Perspektiven im Umschreiten schaffen ein Bewusstsein für die eigenen Bewegungen und den Lauf der Zeit.
Robert Schad
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Ehemaliger Friedhof, Sickingmühler Str., 45768 Marl