Merlak und Enfim

Robert Schads skulpturale Choreografien werden unter Verwendung von massivem Vierkantstahl erstellt. Aber seine charakteristischen Linien sind nicht das Ergebnis einer Biegung oder Verformung des Stahls, sondern entstehen durch das Zusammenschweißen von geraden Elementen mit unterschiedlichen Längen, die dann, wenn die Schweißnähte abgeschliffen wurden, als organische Verbindungen erscheinen. Der Schwere des Materials widersprechend wirken die Skulpturen eher wie linienhafte Skizzen einer Bewegung im Raum, die sich stets an der menschlichen Proportion orientiert. Besonders im Dialog mit der Natur verliert der Stahl hier seine Härte und Kälte. Er nimmt die fließende und tänzerische Bewegung der Luft und des Windes auf und setzt sie in einer Art statischer Momentaufnahme ins Bild. Die Skulpturen sind nicht für einen bestimmten Betrachterstandpunkt geschaffen. Wechselnde Perspektiven im Umschreiten schaffen ein Bewusstsein für die eigenen Bewegungen und den Lauf der Zeit.


Robert Schad

1953
geboren in Ravensburg, lebt in Larians, Frankreich, und in Chamosinhos, Portugal.
1974–1980
Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Karlsruhe.
1982
Preis für Zeichnung der Biennale für Zeitgenössische Kunst in Vila Nova de Cerveira, Portugal.
1987
Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn.
1988
Stipendium der Cité internationale des Arts, Paris.
1989/1990
Wilhelm Lehmbruck-Stipendium der Stadt Duisburg; Gastprofessur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

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Ort
Marl
Ehemaliger Friedhof, Sickingmühler Str., 45768 Marl
Künstler
Robert Schad
Jahr
2004
Maße
Merlak ca. 330 x 120 x 105 cm, Enfim ca. 890 x 30 x 30 cm
Material
Vierkantstahl
#nrwskulptur