Mückenhäuser

Wechselwirkungen zwischen künstlerisch gestalteten Skulpturen und vorgefundenen Alltagssituationen finden hier auf verschiedenen Ebenen statt: Auf dem Radweg der ehemaligen Zechenbahntrasse, die zur Recklinghäuser Kunstmeile umgestaltet wurde, hat Michael Sailstorfer fünf Straßenlaternen in üblicher „Peitschenform“ installiert. Außergewöhnlich sind die „Mückenhäuser“, die als eine Art Lampenschirme die Lichtquellen umschließen. Tagsüber erscheinen sie als verschieden gestaltete transparente Polyeder aus Metallkanten mit Moskitonetz-bespannten Flächen. Im Dunklen wird sogar die Tierwelt künstlerisch einbezogen, wenn die Mückenschwärme um ihre in warmem Gelb leuchtenden Häuser herumtanzen. „Mückenhäuser“ baute Michael Sailstorfer schon mehrfach, zunächst schon in den frühen 2000ern als Einzelskulptur, wo er den Mücken ein auf das klassische Hausform-Fünfeck reduziertes Zuhause gab. Nun ist die Mücken-Architektur etwas anspruchsvoller geworden: Jede Straßenlaterne hat eine individuelle Ummantelung erhalten, die tagsüber als skulpturales Gebilde an ungewohntem Ort und nachts als Lichtinstallation funktioniert.