Mülheimer Gruppe

Auf dem Vorplatz der Mülheimer Stadthalle befindet sich eine vielteilige Brunnenskulptur von Robert Schad, die eher an eine spontane Versammlung als an eine statische Konstruktion erinnert. Drei verschiedenartige Gruppen scheinen sich hier zu einem Dialog zusammenzufinden. Zum einen stehen 24 oben spitz zulaufende „Dreifüßler“ im und am Brunnen, zweitens liegen vier Stahlelemente in stumpfen Winkeln ausgestreckt im Wasser und drittens umringen sechs hakenförmige hohe Wasserspeier das Brunnenbecken.
Die locker gruppierten Stahlelemente demonstrieren so die Anziehungskraft des Brunnens, zu der ein realer Fließimpuls des Wassers hinzutritt. Dessen Intensität ist abhängig vom Tageslicht: Bei Sonnenschein fließt es mit voller Kraft in hohen Bögen, bei bedecktem Himmel lediglich in Rinnsalen. So erscheint der Brunnen als vielgestaltiger, von unterschiedlichen Kräften beeinflusster Organismus. Er spiegelt die Bewegungen, Energien und Kräfte an diesem Ort, zum Beispiel von Menschen, die vor der Stadthalle zusammentreffen, und fasst sie in einer abstrakten Choreografie zusammen.

Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ullrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012, ISBN 978-3-8632-134-0, S. 160–161.


Robert Schad

1953
geboren in Ravensburg, lebt in Larians, Frankreich, und in Chamosinhos, Portugal.
1974–1980
Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Karlsruhe.
1982
Preis für Zeichnung der Biennale für Zeitgenössische Kunst in Vila Nova de Cerveira, Portugal.
1987
Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn.
1988
Stipendium der Cité internationale des Arts, Paris.
1989/1990
Wilhelm Lehmbruck-Stipendium der Stadt Duisburg; Gastprofessur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

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Ort
Mülheim an der Ruhr
Mülheim an der Ruhr, Stadthalle, Theodor Heuss-Platz 1
Künstler
Robert Schad
Jahr
1992
Maße
3,6 x 23,8 x 12,4 m
Material
Stahl, Brunnenanlage
Objektarten
Brunnen, Platzgestaltungen
Kunst im öffentlichen Raum NRW