Naturmaschine

Das Bildhauerpaar Matschinsky-Denninghoff entwickelte für seine Skulpturen eine eigene Technik, die darin besteht, Stahlrohre über ein formgebendes Gerüst zu legen und diese dann zu großformatigen Röhren zusammenzuschweißen. Auf diese Weise war es ihnen möglich, das Metall in alle vorstellbaren Schwünge und Windungen zu bringen und monumentale Werke zu schaffen.
Das bekannteste ist die vierteilige und acht Meter hohe Plastik „Berlin“ auf dem Mittelstreifen der Berliner Tauentzienstraße, die sie 1987 zur 750-Jahr-Feier der Stadt errichteten. Zunächst Sinnbild der Berliner Teilung, wurde sie nach der Wende zum Symbol der Wiedervereinigung.
Auch die Skulptur in Marl besteht aus gewundenen, in der beschriebenen Technik hergestellten Röhren. Drei gewellte Segmente durchdringen jeweils einen Stahlwürfel wie ein Stück Garn eine würfelförmige Perle. Hier ist es der Kontrast zwischen der organisch geschwungenen Röhrenform und der strengen, kantigen Geometrie des Würfels, der den Reiz der Formation ausmacht.


Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff

 
Brigitte Matschinsky-Denninghoff (geborene Meier-Denninghoff)
1923
geboren in Berlin;  2011 gestorben ebenda.
 
Studium an der Münchner und Berliner Kunsthochschule.
1949
mit sechs anderen Künstlern Gründung der Künstlergruppe ZEN 49 in München.
 
Assistentin der Bildhauer Henry Moore und Antoine Pevsner.
ab 1955
gemeinsame Arbeit mit Martin Matschinsky.
1959
Verleihung des Prix Bourdelle, Teilnahme an der Documenta II.
1961
Umzug in ein Atelierhaus in Paris.
1962
Teilnahme an der Biennale in Venedig.
1964
Teilnahme an der Documenta III in Kassel.
1969
Beginn der Arbeit in Berlin, wohin sie später auch übersiedelte.
1994
Beginn der Arbeit in Schönfeld an der Elbe, wo sie ein Atelier und einen Skulpturenpark anlegte.
 
Martin Matschinsky
1921
geboren in Grötzingen (Baden); 2020 gestorben in Berlin.
 
Fotografenlehre, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft, Schauspieler und Mitbegründer der Otto-Falckenberg-Schule in München.
1952
Während eines Schauspielengagements am Staatstheater Darmstadt lernte Matschinsky die damalige Bühnenbildnerin Brigitte Meier-Denninghoff kennen. Durch sie wandte er sich der Bildhauerkunst zu.
1959
Verleihung des Prix Bourdelle, Teilnahme an der Documenta II in Kassel.
1961
Umzug in ein Atelierhaus in Paris.
1962
Teilnahme an der Biennale in Venedig
1964
Teilnahme an der Documenta III in Kassel.
1969
Beginn der Arbeit in Berlin, wohin er später auch gemeinsam mit seiner Frau übersiedelte.
1994
Beginn der Arbeit in Schönfeld an der Elbe, wo er gemeinsam mit seiner Frau ein Atelier und einen Skulpturenpark anlegte.
 
In den letzten Jahren erweiterte Martin Matschinsky seine schöpferische Tätigkeit auf die Malerei.

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Ort
Marl
Marl, Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1
Künstler
Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff
Jahr
1969
Maße
160 x 510 x 230 cm, dreiteilig
Material
Chromnickelstahl
Kunst im öffentlichen Raum NRW