Neptunbrunnen

Der Neptunbrunnen des Bildhauers Josef Rikus gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt Paderborn. Bereits 1730 wurde ein erster Neptunbrunnen auf dem Domplatz errichtet. Er war ein Geschenk des Fürstbischofs Clemens-August und hatte zwei weitere Brunnen als Vorgänger, die sich in der Umgebung des Doms befanden und beide zu der sogenannten städtischen Wasserkunst gehörten, einer der frühesten Zentralversorgungsanlagen Deutschlands. Bei einem Luftangriff 1945 wurde der alte Neptunbrunnen jedoch zerstört. Anlässlich der 1200-Jahre-Feier der Stadt im Jahr 1977 stiftete eine Bürgerinitiative schließlich einen neuen Brunnen, mit dessen Ausführung Josef Rikus beauftragt wurde. 1979 bekam die Stadt somit einen neuen Neptun. Der römische Gott der fließenden Gewässer wird in Paderborn gern auf die zahlreichen Quellen der Pader bezogen. Dargestellt ist er überlebensgroß inmitten eines runden Steinbeckens, wobei die Figur aufgrund des typischen Dreizacks, den sie in der Hand hält, identifiziert werden kann. Während Kopf und Teile des Oberkörpers noch relativ naturalistisch dargestellt wurden, löst sich der Körper nach unten hin zunehmend in horizontal geschichtete abstrakte Segmente auf, die nach unten hin vom Wasser mehrerer Fontänen umspült sind und teils selbst Wasserspeier ausbilden. Die gleichzeitig formgebenden wie -auflösenden Kräfte des Wassers werden so vom Bildhauer wiedergegeben.


Josef Rikus

1923
geboren in Paderborn; 1989 gestorben ebenda.
1942
Abitur, anschließend Kriegsdienst.
1946-47
Steinmetz-Lehre bei Eugen Senge-Platten in Siedlinghausen im Sauerland.
1947-53
Fortsetzung seiner Ausbildung bei Karl Knappe in München fort.
1959
Kulturpreis der Stadt Paderborn.

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Ort
Paderborn
Paderborn, Domplatz
Künstler
Josef Rikus
Jahr
1977-79
Maße
3,20 m Höhe, 2,40 m Breite
Material
Bronze
Objektart
Brunnen