Ohne Titel

Die abstrakte Skulptur besteht aus drei miteinander verbundenen Teilen. Die Plastik ist auf Allansichtigkeit hin konzipiert, das heißt, der Betrachter muss sie umschreiten, um ihre vollständige Gestalt zu erfassen. Diese besteht aus drei aufrecht stehenden, flachen ovalen Körpern, deren Oberflächen nach außen und innen gleichmäßig gewölbt sind. Sie neigen sich leicht nach außen und sind an ihren Unterkanten mit der Sockelplatte verbunden.
Die Ovale stehen so weit auseinander, dass ein Blick in das Innere der Plastik möglich ist. Dort ist zu sehen, dass die drei Körper zusammenwachsen und gleichsam organisch miteinander verbunden sind. So wie die organische Form der Plastik ebenfalls unübersehbar ist: Die drei ovalen und sphärisch geformten Oberflächen erinnern an ein Ei, dessen Oberfläche der Künstler in drei Teile zerlegt hat. Andererseits könnten die drei Ovale auch Blütenblätter einer abstrakten Blume sein, die sich nach oben hin öffnen.
Die organische Form – ob Ei oder Blüte kann der Betrachter selbst entscheiden – bezeichnet die künstlerische Intention der Plastik: Sie ist eine der unzähligen Möglichkeiten, in der symbolisch-abstrakten Gestalt eines Kunstwerkes Begriffe wie Natur und Leben zur Anschauung zu bringen. Dieses Konzept durchzieht das gesamte bildhauerische Werk von Ladis Schwartz, wie unterschiedlich die Formen seiner Skulpturen auch sein mögen.
Wann die Plastik vor dem Quirinus-Gymnasium aufgestellt wurde, ließ sich, ebenso wie der Titel des Kunstwerkes, nicht ermitteln. Eingeordnet in die Entwicklung des Gesamtwerkes des rumänischen Bildhauers dürfte sie aber zu Beginn der 1980er Jahre entstanden sein.
Quelle: „Skulpturen in Neuss“ – Autor: Dr. Christian Frommert


Ladis Schwartz

1920
geboren in Temeswar, Rumänien; 1991 gestorben in Bonn.
1938–1942
Besuch der Höheren Kunstgewerbeschule in Budapest.
1968
Umzug nach Siegen, wo Schwartz mit seiner Frau, der Malerin Otilia Grosu, lebte.
1978
Umzug nach Bonn.
 
Der Bildhauer beschäftigte sich mit allansichtigen Rundplastiken, die sich durch ihre Spannung zwischen Volumen und Verdichtung der Formen und dem dazwischen liegenden leeren Raum auszeichnen. Er nahm an vielen nationalen und internationalen Ausstellungen teil und schuf Skulpturen für den öffentlichen Raum von Bonn, Essen, Siegen, Hagen und Bukarest.

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Ort
Neuss
Neuss, Quirinus-Gymnasium (Schulhof), Sternstraße, Ecke Hesemannstraße
Künstler
Ladis Schwartz
Jahr
1980
Maße
Höhe 1,50 m; Breite 0,75 m; Tiefe 1,10 m
Material
Bronze
#nrwskulptur