Ohne Titel






Es ist ein Prinzip der Pop-Art, vorgefundene Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs zu Kunstwerken umzuinterpretieren, sei es durch Vergrößerung (Claes Oldenburg) oder durch serielle Reihung (Andy Warhol). Diese Methode wählt auch Richard Artschwager, wenn er seine Fahrradständermonumente für Münster entwirft.
Der für Münster typische, meist leere, aber von zahllosen abgestellten Fahrrädern umringte Betonguss, der als Gebrauchsgegenstand zumindest konzipiert worden ist, wird von dem Künstler durch Reihung und Erhöhung zur Skulptur umgedeutet.
Tatsächlich entspricht die Reihung hier durchaus dem üblichen Verfahren und das erhöhte Element bekommt eine neue Funktion als Pflanzschale zweier Bäumchen zugewiesen. Aber auch als autonome Skulptur entfalten die Fahrradständer plötzlich eine ungeahnte, gleichsam minimalistische Ästhetik.
Verweis: https://www.skulptur-projekte-archiv.de/de-de/1987/projects/7
Literaturhinweis:
Skulptur-Projekte 1987 in Münster, hg. von Klaus Bußmann und Kasper König, Köln 1987, S. 35–36.
Richard Artschwager
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Münster, Torhaus (ASTA) links neben der Hauptzufahrt zum Schloss
