Ohne Titel

Die Vereinigung der Gegensätze von künstlerischer Kreativität und industrieller Normung ist ein Thema, das sich durch das Gesamtwerk Friedrich Gräsels zieht. Besonders offensichtlich wird es in dieser Installation im Colosseum des Westparks, einem ehemaligen Gussstahlwerk des Bochumer Vereins.
In sieben Arkaden des Bauwerkes installierte der Künstler jeweils eine bunt lackierte abstrakte Metallfigur, die mit der konkret festgeschriebenen Norm, in diesem Fall der DIN 1511, einer Normung zur Herstellung und Güte von Gießerei-Modelleinrichtungen, experimentiert. Die sieben in Form und Farbe variierenden Stelen sind in den Rundbögen des Colosseums in einer Höhe von ca. 7 m auf Stahlträgern montiert.
Zum ersten Mal wurden die Stelen 1994 während der Internationalen Bauausstellung im Colosseum aufgestellt. Die Stiftung der Sparkasse Bochum zur Förderung von Kultur und Wissenschaft kaufte sechs der Plastiken Anfang 2001 an, die siebte ist ein Geschenk des Künstlers. Während der Sanierung des Westparks und des Colosseums auf dem ehemaligen Kruppgelände an der Alleestraße waren die Skulpturen ausgelagert worden, 2009 an ihren Standort zurückgekehrt.

Quelle: www.artibeau.de/1601.htm


Friedrich Gräsel

1927
geboren in Bochum; 2013 gestorben in Osnabrück.
1952–1956
Studium an den Hochschulen für Bildende Künste in München und Hamburg.
1964
Entwicklung von Steinzeug-Röhrenmontagen.
1965
Übergang zu Röhrenmontagen aus Faserzement (AC).
1967
Röhrenmontagen aus Kunststoff (PVC).
1970
erste Arbeiten in Stahl. Gräsel verlegte dazu sein Atelier in Industriebetriebe.
1972–1987
Professor für Bildhauerei und Experimentelles Gestalten an der Universität-GH Essen.
 
Friedrich Gräsel ist Ehrenmitglied des Westdeutschen Künstlerbundes und war bis 1997 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.
 
Das Werk Gräsels ist von einer geometrischen Formensprache sowie der Verwendung von Industriematerial gekennzeichnet. Es thematisiert damit die Industriekultur im Allgemeinen und den kulturellen Wandlungsprozess des Ruhrgebietes im Besonderen.
 
Seit 2001 besteht die Friedrich-Gräsel-Schenkung für Wissenschaft und Kunst an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Die Schenkung besteht aus insgesamt 47 Plastiken und Zeichnungen aus unterschiedlichen Epochen seines Schaffens.

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Ort
Bochum
Bochum, Alleestraße 144
Künstler
Friedrich Gräsel
Jahr
1985
Maße
jeweils Höhe ca. 170 cm, max. Durchmesser: ca. 90 cm
Material
Stahl
Kunst im öffentlichen Raum NRW