Ohne Titel (Frankfurter Skulptur)







Für ein Werk von Richard Serra, der mit seinen monumentalen Skulpturen bekannt geworden ist, hat diese aus zwei länglichen Stahlelementen bestehende Arbeit eher geringe Ausmaße. Dennoch lässt sie Charakteristika seines Schaffens deutlich erkennen: Zum einen arbeitet der Bildhauer bevorzugt mit Corten-Stahl, der schnell eine rostige Patina entwickelt.
Zum anderen hat seine reduzierte, minimalistische Formensprache einen hohen Wiedererkennungswert. Hier sind es zwei langgestreckte Quader mit quadratischem Querschnitt, die so aufeinanderliegen, dass eine Längskante des oberen mittig auf der Längsseite des unteren aufliegt. Zudem ist der obere Quader etwas länger als sein unteres Gegenstück.
Die Konstruktion könnte als minimalistische Bank gesehen werden, würde sie nicht so fragil und umsturzgefährdet wirken. Sie erinnert darin an andere Werke Serras, die ebenfalls mit den Befürchtungen der Betrachter spielen. So gehört schon etwas Mut dazu, sich in seine hoch aufragenden, aus massigen, oft auch leicht geneigt aufgestellten Stahlplatten-Konstruktionen hineinzubegeben um diese als Raumerlebnis zu erfahren.
Richard Serra
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Marl, Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1
