ohne Titel (fünf platonische Körper)






Die fünf platonischen Körper, benannt nach dem griechischen Philosophen, der sich in seinem Werk „Timaios“ im 5. Jh. v. Chr. intensiv mit diesen Formen beschäftigt hat, wurden von Ekkehard Neumann in Stahlblech nachgebildet. Im Steinfurter Landschaftspark Bagno hat er sie am Ufer des Sees in lockerer Gruppierung ohne Sockel auf dem Waldboden verteilt.
Diese geometrischen Körper, die Wissenschaftler und Künstler seit der Antike fasziniert haben, sind Tetraeder (Pyramide), Hexaeder (Würfel), Oktaeder, Dodekaeder und Ikosaeder, benannt nach der griechischen Zahl ihrer Flächen (4, 6, 8, 12 bzw. 20). Von Platon wurden sie in sein philosophisches System eingebunden, indem er ihnen jeweils eines der Elemente zuordnete. Feuer stand für das Tetraeder, Luft für das Oktaeder. Das Ikosaeder wurde mit Wasser assoziiert, das Hexaeder mit Erde. Das Dodekaeder ließ sich nach dieser Theorie mit dem von Aristoteles postulierten fünften Element „Äther“ gleichsetzen.
Ekkehard Neumann hat die Skulptur aus den fünf Grundformen speziell für diesen Standort konzipiert, womit er eine Klammer zwischen moderner Kunst im öffentlichen Raum und historischer Parkanlage schuf. Aber auch theoretische und praktische Versuche, die Umwelt nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten zu ordnen, finden in dieser Skulptur ein verbindendes Bild.
Bei dem Park handelt es sich um eine vom Menschen nach seinen Vorstellungen und Gesetzmäßigkeiten gestaltete Natur. Die platonischen Körper veranschaulichen den diesem Gestaltungswillen zugrunde liegenden Wunsch, der Welt und dem Kosmos zugrunde liegende Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, die Phänomene zu ordnen und dadurch zu verstehen. Der Wunsch nach Orientierung in einer komplexen Umwelt verbindet Geometrie, Kunst, Philosophie und Landschaftsarchitektur und findet in dieser Skulptur ein anschauliches Bild.
Verweis: http://de.wikipedia.org/wiki/Platonischer Körper
Ekkehard Neumann
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Steinfurt-Burgsteinfurt, Bagno-Park
