Pantherkatze
Die Tierplastik stellt in Heinrich Drakes bildhauerischem Oeuvre den Schaffensbereich dar, in dem er seine wichtigsten Werke hervorbrachte und zugleich seine größte Popularität erreichte. Im Jahr 1953 schlug der Künstler nach einer etwa faustgroßen Tonskizze die „Pantherkatze“ frei aus belgischem Granit. 1993, im Jahr vor seinem Tod, ließ er von diesem steinernen Bildwerk zwei Abgüsse herstellen.
Der Kunsthistoriker Hans Liebau beschreibt die Figur so: „Der großflächige Körper des „Panthers“ erhebt sich nur wenig über den Boden, getragen von den mächtigen Vorderpranken und den stark eingewinkelten Hinterbeinen. Aufmerksam wendet sich der massige Kopf nach hinten. Knapp und bestimmt sind die Bildung der Kiefer, der flachen Nase, der spähenden Augen, der flach zurückgelegten Ohren sowie der knochigen Struktur von Stirn und Schädel. Die wuchtigen Teilformen wirken wie Varianten einfachster Körper, ohne die Vorstellung organischen Lebens zu beeinträchtigen. Der wirkungsvolle, schleichende Raubtiergang verdichtet sich zum monumentalen Ausdruck vom Wesen und Charakter eines Panthers. Diese Skulptur gehört zu den herausragenden Leistungen der europäischen Tierplastik unseres Jahrhunderts.“ (Hans Liebau: Tierplastik im Schaffen Heinrich Drakes. In: Ausstellungskatalog: Heinrich Drake: Retrospektive zum 90. Geburtstag, Lemgo 1993.S. 30–35, hier S. 34)
Durch seine Aufstellung vor dem Naturkunde-Trakt des Lippischen Landesmuseums verweist der Panther auf das, was den Besucher im Innern des Hauses erwartet und schafft somit eine Verbindung von Innen- und Außenraum.
Mit den beiden weiteren Skulpturen von Drakes Hand in unmittelbarer Nachbarschaft – den Fohlen vor dem Kornhaus sowie der Büste des ehemaligen Landespräsidenten Heinrich Drake vor dem Haus in der Ameide – bildet der Panther ein Ensemble.
Heinrich Drake
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Detmold, Lippisches Landesmuseum (vor dem Naturkundemuseum), Grabbestraße 4