Permanent Lightning

Ein Blitz ist ein Naturphänomen, das mit bloßem Auge nicht eingehend studiert werden kann. Die sichtbare Hauptentladung zwischen der Unterseite einer Wolke und der Erde dauert nur 30 µs (0,00003 Sekunden) und eine Fotografie gibt nur ein zweidimensionales Abbild wieder.
Erst die Skulptur „Permanent Lightning“ ermöglicht es, Struktur und Form eines Blitzes, gleichsam eine dauerhaft festgehaltene Millisekunde, dreidimensional zu erfahren und so ausführlich zu studieren wie gewünscht.
Dabei beinhaltet ein Blitz vielfältige, auch gegensätzliche Erfahrungsebenen: Er fasziniert und ist ästhetisch reizvoll, gleichzeitig ist er gefährlich und zerstörerisch. Der Künstler Thomas Stricker errichtete die Skulptur für Grevenbroich, weil er diesen Ort mit seinen Kontrasten zwischen dörflichen Strukturen und Großindustrie als besonders spannungsgeladen erlebt hat.
Die Arbeit wurde mit Hilfe der Sparda Bank (Sparda Kunstpreis 2009) realisiert.


Thomas Stricker

1962
geboren in St. Gallen; lebt und arbeitet in Düsseldorf.
1979–1983
Lehre als Elektronikmechaniker, St. Gallen.
1986–1993
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf.
1991
Meisterschüler bei Professor Klaus Rinke.
1994
Arbeitsaufenthalt in der äußeren Mongolei.
1998
Gastlehrauftrag Kunstakademie Bergen (Norwegen).
2003
Arbeitsaufenthalt in Australien, Gastatelier am Sydney Collage of the Arts.
2007
Arbeitsaufenthalt in Etaneno, Museum im Busch, Namibia.
2010
Arbeitsaufenthalte in Namibia und Mexiko-City.
 
„Der Bildhauer Thomas Stricker setzt sich immer wieder mit Fragstellungen zu öffentlichem Raum und Landschaft auseinander. Seine Projekte gehen dabei weit über das traditionelle Skulpturenverständnis hinaus.  …Der Künstler arbeitet an einem Langzeitprojekt, in dem er bestrebt ist, die Möglichkeiten zeitgenössischer Skulptur auszuloten und mit Konzeptkunst, sozialer Plastik und Landschaftsarchitektur zu verbinden… Die einzelnen Arbeiten sind der Versuch, Antworten auf eine jeweils spezifische Frage zum gegenwärtigen Skulpturenbegriff zu finden. Die Natur in ihren vielfältigen Variationen ist ständig wiederkehrendes Thema seiner Projekte, die unter Verwendung unterschiedlicher Medien - Fotografie, Text, Video, Internet - entstehen. In seinen skulpturalen Werken gilt Strickers Vorliebe amorph-organisch geformten Objekten, die in aufwändigen Gussverfahren hergestellt werden. Sie scheinen direkt der Natur entsprungen zu sein, mehr der Sphäre des Geologischen oder Gewachsenen als des künstlich Gestalteten zugehörig.“ (Wolfgang Fehrer: Skulpturale Fragen – zum Werk von Thomas Stricker. In: anthos 2008)

← Zur Startseite
Ort
Grevenbroich
Grevenbroich, Am Markt 1
Künstler
Thomas Stricker
Jahr
2009
Maße
Höhe ca. 10 Meter
Material
Stahl
Objektart
Lichtinstallationen
Kunst im öffentlichen Raum NRW