Relief I

Karl Hartung gestaltete Reliefs an zwei Fassaden des WDR-Gebäudes. Die frühere Arbeit aus den Jahren 1958/59 besteht aus Michelnauer Tuff, einem porösen vulkanischen Gestein, das, auch als Rotlava bezeichnet, bis 1990 im hessischen Michelnau abgebaut wurde. Das Farbspektrum dieses Steins, das von einem silbrigen Grau bis zu einem kräftigen Rostrot reicht, nutzt der Künstler für die Wirkung seines Reliefs, indem verschiedene Farbschattierungen insgesamt fünf horizontale Streifen von gleicher Breite bilden.
Die oberen beiden Streifen sind von einer rötlichen, die unteren drei von einer ins Silbrige spielenden Farbe zusammengefasst. Vertikal ist die Relieffassade in 18 Achsen gegliedert. Hier wechseln sich konkav geschwungene Pfeiler mit dazwischen liegenden ellipsoiden Formen ab. Diese sind durch kräftige Blöcke strukturiert, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, jedoch jeweils individuell gestaltet sind.
Gemeinsam ist diesen vom ovalen Umriss zusammengefassten Reliefsegmenten lediglich ihre spiegelsymmetrische Aufteilung und die durchgehend gleichbleibende Höhe der horizontalen Streifen. Insgesamt kann das Relief so als Studie über das Ganze und seine Teile aufgefasst werden.

Verweis: http://m.skulpturenfuehrer.de/de/skulpturenfuehrer-koeln/ort/relief-i


Karl Hartung

1908
geboren in Hamburg; 1967 gestorben in Berlin.
1923
Steinmetz-Lehre und Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.
1929–1932
Studium in Paris.
1932
in Florenz, Rückkehr nach Hamburg.
1936
Umzug nach Berlin. Aufgrund seiner abstrakter werdenden Arbeiten Schwierigkeiten mit der NS-Kulturpolitik.
1950
Kunstpreis der Stadt Berlin.
1951
wurde Hartung als Professor für Bildhauerei an die Hochschule für bildende Künste in Berlin berufen. Er nahm an der documenta 1 (1955), documenta II (1959) und documenta III (1964) in Kassel teil.
1955
Verleihung des Corneliuspreises der Stadt Düsseldorf.
1956
wurde Hartungs Große Kugelform in Hannover aufgestellt. Sie war damit nicht nur die erste abstrakte Kunst im öffentlichen Raum in Hannover im Zuge des Wiederaufbaus, sondern wahrscheinlich in Deutschland überhaupt.

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Ort
Köln
Köln, Röhrergasse
Künstler
Karl Hartung
Jahr
1958
Maße
Höhe: 412 cm; Länge: 2197 cm
Material
Michelnauer Tuff
Objektart
Wandgestaltungen
Kunst im öffentlichen Raum NRW