Relief II

Das einige Jahre nach dem ersten entstandene zweite Relief von Karl Hartung an der Fassade im Erdgeschoss des WDR-Gebäudes widmet sich wiederum dem Thema der seriellen Variation. Auf einer Länge von circa 93 Metern sind elf wolkenförmige Marmorreliefs in unterschiedlicher Höhe und Größe und verschiedenem Abstand voneinander in die mit gleichem Material verblendete Fassade eingelassen. So wirken sie, als würden sie locker und ungezwungen an der Wand entlang schweben. Ihre netzartigen Auswölbungen scheinen sich von innen heraus zu ergeben, als wäre die Wand nur von einem leichten Seidengewebe überzogen, durch das sich eine organische Struktur, vergleichbar etwa einer Koralle, nach außen abdrückt.
War das erste Relief Hartungs von einer geometrischen Auffassung und Strenge geprägt, so ergibt sich hier eine rhythmische, melodische Reihung, die natürliche Prozesse nachvollzieht.

Verweis: http://m.skulpturenfuehrer.de/de/skulpturenfuehrer-koeln/ort/relief-ii


Karl Hartung

1908
geboren in Hamburg; 1967 gestorben in Berlin.
1923
Steinmetz-Lehre und Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.
1929–1932
Studium in Paris.
1932
in Florenz, Rückkehr nach Hamburg.
1936
Umzug nach Berlin. Aufgrund seiner abstrakter werdenden Arbeiten Schwierigkeiten mit der NS-Kulturpolitik.
1950
Kunstpreis der Stadt Berlin.
1951
wurde Hartung als Professor für Bildhauerei an die Hochschule für bildende Künste in Berlin berufen. Er nahm an der documenta 1 (1955), documenta II (1959) und documenta III (1964) in Kassel teil.
1955
Verleihung des Corneliuspreises der Stadt Düsseldorf.
1956
wurde Hartungs Große Kugelform in Hannover aufgestellt. Sie war damit nicht nur die erste abstrakte Kunst im öffentlichen Raum in Hannover im Zuge des Wiederaufbaus, sondern wahrscheinlich in Deutschland überhaupt.

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Ort
Köln
Köln, WDR-Gebäude, gegenüber dem Museum für Angewandte Kunst, An der Rechtschule
Künstler
Karl Hartung
Jahr
1961
Maße
Höhe: 452 cm; Länge: ca. 9300 cm
Material
Carrara-Marmor
Objektart
Wandgestaltungen
#nrwskulptur