Röhrendickicht

Das als avantgardistisches Gesamtkunstwerk konzipierte Musiktheater im Revier verfügt über mehrere Kunstwerke, die aus der Erbauungszeit stammen und als integrale Bestandteile der Architektur zu verstehen sind. Dazu zählt auch Norbert Krickes „Röhrendickicht“ an der Eingangsfassade des „Kleinen Hauses“.
Der langgestreckte Baukörper teilt sich horizontal in ein zurückgesetztes Erdgeschoss mit den dunklen Kolonaden des Eingangsbereiches und eine vorspringende, fensterlose, grau-braune, mit rechteckigen Steinplatten verkleidete Fassade, die allein durch die Arbeit Norbert Krickes akzentuiert wird. Sie besteht aus vor der Wand montierten Metallrohren, die sich an den Proportionen und der waagerechten Ausrichtung der Fassade orientieren.
Die Rohre sind zu zwei Gruppen zusammengefasst, die zwar nicht genau, aber doch ansatzweise spiegelsymmetrisch erscheinen. So ergibt sich durch die Anordnung der verschieden langen Stäbe ein dynamisches Gesamtbild, das an ein grafisches Diagramm erinnert. Die Röhren werden zu Linien, die in den Raum hinausgreifen; die Linien werden zu Darstellungen energetischer Prozesse, bei denen vorstellbar ist, dass sie sich im Inneren des Gebäudes abspielen.

Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ulrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012 , ISBN 978-3-8632-134-0, S. 90.


Norbert Kricke

1922
geboren in Düsseldorf; 1984 gestorben in Düsseldorf.
bis 1946
Studium an der Akademie der Künste Berlin bei Richard Scheibe und Hans Uhlmann.
1947
Umzug nach Düsseldorf.
1959, 1964
Teilnahme an der documenta II und III in Kassel.
1964
Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.
1972–1981
Direktor der Kunstakademie Düsseldorf.
1971
Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg.

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Ort
Gelsenkirchen
Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier, Kennedyplatz
Künstler
Norbert Kricke
Jahr
1959
Maße
3,5 x 20 x 0,5 m
Material
Eisenrohre, verzinkt
Objektart
Wandgestaltungen
Kunst im öffentlichen Raum NRW