Ruhender Verkehr





„Grober Unfug, das ist noch zu glimpflich ausgedrückt!“ kommentierte einer der Zeitzeugen die Aktion des Fluxus-Künstlers Wolf Vostell, in der dieser sein eigenes Auto vor einer Galerie komplett einbetonieren ließ. In einer Parklücke stehend wurde es mit Brettern verschalt, woraufhin ein Betonmisch-Fahrzeug seinen Inhalt auf das Fahrzeug goss und nach Abnahme der Holzverschalung eine Skulptur entstand, welche die Grundform des Autos noch erkennen ließ. Zusätzlich installierte Vostell noch eine Parkuhr vor dem Werk. Natürlich war die Reaktion des Zeitzeugen genau im Sinn des Künstlers, der ein widerständiges, absurdes und entlarvendes Werk schaffen wollte. Indem er das Statussymbol des Fortschritts Nummer eins funktionsunfähig machte, schuf er ein unübersehbares Bild für eine die gesamte Gesellschaft mehr und mehr beherrschende Ausrichtung auf unreflektierten Konsum und Fortschrittsgläubigkeit.
Was dem Künstler mit diesem Werk nicht gelang, war es, für alle Zeiten einen gesicherten Parkplatz für sein Auto in der Kölner Innenstadt zu besetzen. Weil dieser für funktionierende Exemplare gebraucht wurde, versetzte man den „ruhenden Verkehr“ auf den Mittelstreifen zwischen zwei Fahrbahnen.
Verweise:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhender_Verkehr_%28Plastik%29
Wolf Vostell
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Köln, Hohenzollernring 25
