Säule mit 3- bis 8-eckigem Querschnitt

Die klassische Form der Säule wird hier von dem konkreten Künstler Max Bill interpretiert. Wie diese besteht die Skulptur aus einer Basis als Standfläche, einem Schaft und einem abschließenden Kapitell. Während Basis und Kapitell aus schlichten, glänzend polierten Steinzylindern bestehen, gibt der Schaft eine komplexe geometrische Konstruktion wieder: Die untere „Säulentrommel“ weist einen dreieckigen Querschnitt auf.
In jeder weiteren „Trommel“ kommen neue Kanneluren hinzu, bis der oberste Säulenabschnitt schließlich als liegendes Achteck gesehen werden kann. Diese Steigerung der Kantenanzahl entwickelt sich aus einem Drehmoment heraus, so dass die Skulptur wie eine Schraube dynamisch nach oben weist und an gedrehte Säulen erinnert, wie sie in der Romanik oder später in der barocken Kunst und Architektur beliebt waren.
Die freistehende Skulptur wurde nach dem Umbau des Museums Morsbroich 1985 auf dem Schlosshof aufgestellt, da sie eine stimmige Verbindung des historischen Bauwerks mit der modernen Kunst im Inneren darstellt.

Weitere Informationen zum Museum: www.museum-morsbroich.de


Max Bill

1908
geboren in Winterthur; gestorben 1994 in Berlin.
1924–1927
Studium an der Kunstgewerbeschule in Zürich.
1927–1929
Studium am Bauhaus in Dessau, wo Josef Albers, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Oskar Schlemmer zu seinen Lehrern gehörten.
1929
Nach Abschluss der Studien Umsiedlung nach Zürich; erste Gemäldeausstellung.
1932
Begegnung mit Piet Mondrian, der starken Einfluss auf seine Malerei ausübte.
bis 1936
Mitglied der Pariser Gruppe „Abstraction-Création“.
seit 1944
Neben malerischen und architektonischen Arbeiten Beschäftigung mit der künstlerischen Gestaltung von Gebrauchsgegenständen, wofür er den Namen „Produktform“ prägte.
1949
erhielt Max Bill den Kandinsky-Preis.
1951
Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm, zu deren geistigen Urhebern Bill gehörte. Da Max Bill jedoch das Vorhaben, mit diesem Institut die Tradition des Dessauer Bauhauses fortzuführen, nicht verwirklichen konnte, stellte er 1956 seine Ämter wieder zur Verfügung.
1956, 1957
Gesamtausstellungen seiner Werke in Ulm und München.
1955, 1959, 1964
Teilnehmer der documenta I, II und III in Kassel.
1961–1964
Leiter des Bereichs „Bilden und Gestalten“ für die Expo64, die schweizerische Landesausstellung, in Lausanne.
 
Max Bill gehört zu den Hauptvertretern der „Konkreten Kunst“. Er verfasste außerdem Schriften, die einen Einblick in seine künstlerische Auffassung geben, u. a. über das Thema Architektur sowie die Künstler Kandinsky und Mondrian.
Quellen:

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Ort
Leverkusen
Leverkusen, Park Schloss Morsbroich, Gustav-Heinemann-Straße 80
Künstler
Max Bill
Jahr
1966
Maße
Höhe ca. 4 Meter; Durchmesser: 0,6 Meter
Material
schwedischer Granit
#nrwskulptur