Schichtung

Mehr als vierzig Skulpturen bedeutender Bildhauer befinden sich in dem 1929 aus der Großen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung hervorgegangenen Park. Die „Schichtung“ des der Op-Art nahestehenden Künstlers Thomas Lenk ist eine der wenigen gänzlich abstrakten Arbeiten hier, in der es um die optische Wahrnehmung von Raum und Fläche geht. Ein aus Stahl geschnittenes flaches Quadrat mit abgerundeten Ecken wird wiederholt aufeinandergeschichtet, so dass die Verschiebungen untereinander selbst ein großes, auf die Spitze gestelltes Quadrat ergeben. Während alle Quadrate stahlgrau sind, ist das einzige vollständig sichtbare Quadrat in einem kräftigen Pink gefasst und markiert so die Grundform, aus der die Skulptur entstand. Wäre nicht klar, dass die Skulptur aus dem Jahr 1970 stammt, also lange bevor PC und Internet allgegenwärtig waren, würde man an ein „Copy und Paste“-Verfahren auf einem Bildschirm denken. Die Skulptur gewinnt durch dieses Verfahren der Formwiederholung optisch eine räumliche Tiefe, die weit größer ist, als ihre haptische Tiefenerstreckung, die tatsächlich nur gut einen Meter beträgt.


Thomas Lenk

1933
Geboren in Berlin; 2014 gestorben in Schwäbisch-Hall.
1952
Studium an der Kunstakademie Stuttgart, anschließend Steinmetzlehre.
1968
Teilnahme an der documenta in Kassel.
1970
Teilnahme an der Biennale von Venedig.
1978
Gastprofessor an der Heluwan-Universität, Kairo.
1995
Ehrengast der Villa Massimo, Rom.

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Ort
Essen
Tummelwiese im Gruga-Park, Am Grugapark 10, 45131 Essen
Künstler
Thomas Lenk
Jahr
1970
Maße
Höhe 3,70 x Breite 3,70 x Tiefe 1,15 Meter
Material
Stahlplatten, verzinkt, beschichtet
Objektart
Skulptur