Schiff für Münster





Ein Schiff, das gleichzeitig eine Insel ist, gestaltete Ludger Gerdes für die Skulptur-Projekte 1987 in Münster. In einem Wiesengebiet ließ er eine von Sandsteinmauerwerk eingefasste längliche Insel errichten, die von einem Wassergraben umgeben ist. Auf der Insel stehen zwei Pappeln und ein kleiner tempelförmiger Holzpavillon, so dass der Eindruck eines Schiffes entsteht, das Kurs in Richtung Innenstadt nimmt.
Als Gartenkunst, Land-Art oder begehbares Bild führt Gerdes´ Arbeit zahlreiche Motive zusammen: Die Anlage erinnert an die typischen, von einem Wassergraben umgebenen westfälischen Gräftenhöfe ebenso, wie an bekannte Gemälde, zum Beispiel Arnold Böcklins „Toteninsel“ von 1880. An der Schnittstelle zwischen Kunst und Natur liefert das „Schiff für Münster“ eine Inszenierung, die zahlreiche Metaphern über das Leben als Schiffsfahrt ebenso ins Bild setzt, wie sie einen konkreten Ankerpunkt für Sehnsüchte und Tagträume bietet.
Literaturhinweis:
Skulptur-Projekte 1987 in Münster, hg. von Klaus Bußmann und Kasper König, Köln 1987, S. 97–104.
Ludger Gerdes
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Münster, Horstmarer Landweg gegenüber Nr. 120
