Schiffsmasken










Auf verschiedenen Ebenen nimmt der große skulpturale Brunnen von Thomas Virnich Bezug auf seinen Standort im Zentrum Duisburgs: Wie eine Schiffsfront, die eine Bugwelle vor sich erzeugt, wirkt jedes der drei Stahlelemente. Die kreisrunden Öffnungen wären dann die Aussparungen im Schiffsbug, in die Anker hineingezogen werden können. Diese nautischen Formen wählte der Künstler, weil die Stadt über den größten Binnenhafen Europas verfügt. Anstelle einer Reling erhielten die Stahlelemente jedoch einen abgetreppten Abschluss, der wiederum Bezug auf das in der Nähe befindliche „Drei-Giebel-Haus“, das älteste Gebäude der Stadt, nimmt. Sowohl das Haus, als auch die Hafenanlage entstammen dem Mittelalter, als Duisburg eine bedeutende Hansestadt und Handelsstation war. Zusammen wirken die drei flachen Elemente mit ihrem mittigen Falz wie Masken, die der Größe nach hintereinander gestaffelt sind. Der Künstler arbeitet hier mit den Assoziationen, die die Umgebung ihm bietet, aber auch mit dem Wechselspiel positiver und negativer Formen, die kennzeichend für sein Werk sind. In den drei aus Ziegeln gemauerten Wasserbassins des Brunnens spiegeln sich die Formen der Schiffsmasken ein weiteres Mal als Negativform. Auch die Größe der zusammen ein Rechteck ergebenden Becken ergibt sich aus der Größe der Stahlelemente.
Thomas Virnich
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Brunnenmeile Duisburg Königstraße am Kuhtor Kuhstr./Sonnenwall, 47051 Duisburg