Elastisch Schwebend




Als „architektonische Skulpuren“ beschreibt der Künstler seine großformatigen Werke, die er zumeist aus hölzernen Grundformen zusammenstellt. In Wuppertal greift er zudem den Kontext mit der architektonisch-technischen Konstruktion der Schwebebahn auf, die das Image und das Erscheinungsbild der Stadt so entscheidend prägt. Die Kreissegmente der Skulptur nehmen Bezug auf das in Sichtweite befindliche stählerne Gerüst des einzigartigen Transportmittels, zu dessen 100-jährigen Jubiläum das Werk entworfen wurde. „Elastisch“ und „schwebend“ sind Begriffe, die sowohl die Bahn, als auch die Skulptur charakterisieren. Diese besteht im wesentlichen aus drei Kreissegmenten aus Lärchenholz im Leimbinderverfahren, von denen zwei mit ihrer geraden Seite nach oben auf einigen Stützbalken aufliegen und dabei ein weiteres Kreissegment umfangen, das gegenläufig mit der gerundeten Seite nach oben liegt. Auf dieser Konstruktion liegt ein mächtiger Balken, dessen Querschnitt einen rechten Winkel bildet, und ragt leicht schräg weit über die Kreissegmente hinaus. Dieser Balken scheint nur locker aufzuliegen und sich in einem ausbalancierten Gleichgewicht zu befinden. Er weist in einer geraden Linie über die Skulptur hinaus, während die runden „Kufen“ kreisförmige oder schwingende Linien andeuten. Obwohl die Skulptur so über sich selbst hinaus in den Umraum ausgreift, verliert sie nicht ihren in sich ruhenden, klaren und zeitlosen Charakter.
Claus Bury
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Wuppertal, am Johannisberg, oberhalb der Südstraße
