Silberne Frequenz

1972 wurde die „Silberne Frequenz“ von Otto Piene am damaligen Neubau des „Westfälischen Landesmuseums“ installiert. Heute befindet sie sich in überarbeiteter Form an der Fassade des 2014 eingeweihten und als „LWL-Museum für Kunst und Kultur“ umbenannten Hauses am gleichen Standort. Das Lichtkunstwerk hat somit eine wechselvolle Geschichte und es spricht für seine zeitlose Qualität, dass es sowohl in der ursprünglichen, wie auch in der neuen Fassung eine ortsprägende Faszination ausübt.

In seiner ersten Version erstreckte sich das damals aus 639 Aluminiumkugeln bestehende Werk in zwei langgestreckten Rechtecken über di gesamte Front- und einen Teil der Seitenfassade der Gebäudeecke. Auch damals schon warfen die in den Kugeln integrierten Leuchten ihr Licht so auf die Fassade, dass die Reflektionen  wechselnde Formen aus Licht bildeten.

Als der Bau der 1970er Jahre einer Erweiterungsarchitektur des Museums weichen musste, wurde auch das Kunstwerk demontiert und es ergab sich die besondere Situation, unter Einbeziehung des Künstlers eine erneuerte Version seines Werkes planen zu können. Die Abmessungen wurden der neuen Architektur angepasst, so dass die Rechtecke nun höher gestreckt die Gebäudeecke akzentuieren und sich nicht mehr über die gesamte Fassade erstrecken. Das Material der in der neuen Version auf 406 reduzierten Kugeln besteht nun aus hochglänzendem Edelstahl anstelle von Aluminium und die neuen LED-Leuchten werden digital einzeln angesteuert, so dass komplexe Lichtmuster erzeugt werden können. Auf Kritik stieß die Einbindung des LWL-Logos in das Kunstwerk.

Foto der früheren Version: https://de.wikipedia.org


Otto Piene

1928
geboren in Laaspe (Westfalen); gestorben 2014 in Berlin.
1947
Abitur.
1949–1950
Studium der Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der Bildenden Künste in München.
1950–1953
Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf.
1953–1957
Studium der Philosopie an der Universität zu Köln; Staatsexamen.
1957
Als Reaktion auf das abstrakte Informel gründet Piene gemeinsam mit Heinz Mack in Düsseldorf die Künstlergruppe ZERO, der sich im Jahr 1961 auch Günther Uecker anschloss.
1959/1964/1977
Teilnahme an der Documenta in Kassel.
1964
Gastprofessur an der University of Pennsylvania.
1968
Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
1968–1971
Fellow des 1967 von Gyorgy Kepes gegründeten Center for Advanced Visual Studies (CAVS).
1972
Professor of Visual Design for Environmental Art (Professor der Umweltkunst) am Massachusetts Institute of Technology.
1974–1994
Direktor des CAVS.
1996
Sculpture Prize der American Academy of Arts and Letters, New York.
2003
Leonardo da Vinci World Award of Arts des Weltkulturrats, Mexiko-Stadt.
2008
Preisträger für bildende Kunst der Kulturstiftung Dortmund.
2008
Großer Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland.
2013
Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main.

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Ort
Münster
Fassade Ecke Rothenburg/Pferdegasse, LWL-Museum für Kunst und Kultur Domplatz 10, 48143 Münster
Künstler
Otto Piene
Jahr
1972/2014
Maße
ohne Angabe
Material
410 Edelstahlkugeln mit LED-Beleuchtung auf Unterkonstruktion, Computersteuerung
Objektart
Lichtinstallationen