Sitzende Figur

Hede Bühl, die bei Joseph Beuys und bei Ewald Mataré studiert hat, steht in der Tradition jener Künstler, die sich auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen von außereuropäischen und prähistorischen Kunstwerken inspirieren ließen. Ihr Thema war stets der menschliche Körper, später vor allem der Kopf, der in vielfachen Variationen und in den unterschiedlichsten Materialien gestaltet wurde.  Archaisch und rätselhaft wirkt auch die sitzende Figur. So ist nicht eindeutig feststellbar, ob es sich um einen verstümmelten Körper, einen Torso oder eine mit Binden eng verschnürte Figur handelt. Erkennbar ist ein Kopf, dessen Augen von einer Art Visier angedeutet werden, ein kompakter Oberkörper, der kreuzförmig verschnürt scheint, und zwei Beinstümpfe , die auf dem mit der Figur aus einem Block gearbeiteten Sockel aufliegen. Der Aufbau der Figur ist symmetrisch, ihre Wirkung archaisch und in sich geschlossen. Sie erscheint starr und in sich gekehrt, wie eine Insektenlarve in der Verpuppung oder wie eine Mumie, die ihr Geheimnis nicht preisgibt.


Hede Bühl

1940
Geboren in Haan bei Düsseldorf; lebt in Düsseldorf.
 
Studium der Bildhauerei bei S. Mages und Joseph Beuys. Meisterschülerin von Joseph Beuys. Mitarbeit im Atelier von Ewald Mataré.
1973
Villa Romana-Preis, Florenz.
1974
Förderpreis der Stadt Düsseldorf.
1978
Großer Preis für Skulptur, Triennale Neu-Dehli.
1979/80
Villa Massimo Preis, Rom.
2007
Käthe Kollwitz Preis, Berlin.

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Ort
Marl
Eduard-Weitsch-Weg, 45768 Marl
Künstler
Hede Bühl
Jahr
1974
Maße
96 x 48 x 48 cm
Material
Granit
Kunst im öffentlichen Raum NRW