Sitzender Junge

Der Bildhauer Heinrich Holthaus lebte und arbeitete den Großteil seines Lebens in Hagen, wo mehrere Skulpturen im öffentlichen Raum von seinem Schaffen zeugen. Mit Ausnahme der Jahre von 1946-1953, als er in Plettenberg lebte, war er seiner Heimatstadt eng verbunden. Sein Atelier befand sich viele Jahre lang im Cuno-Berufskolleg.

Der „Sitzende Junge“ ist eine schlichte Aktstudie in naturalistischer, nur wenig stilisierter Darstellung. In lockerer Haltung sitzt der Junge mit angewinkelten Beinen auf einer Sockelplatte. Eine Hand hat er um das enger angezogene Bein gelegt, der andere Arm ruht mit dem Ellenbogen auf dem Knie, die Hand liegt im Nacken. So bildet die Silhouette eine in sich geschlossene Dreiecksform, die zu der in sich ruhenden, gedankenverlorenen Ausstrahlung des Jungen beiträgt. Lediglich der Blick seines leicht angehobenen Kopfes geht über das vom Körper gebildete Dreieck hinaus, als hätte ein außerhalb liegendes Ereignis seine Aufmerksamkeit geweckt. Heute ist die Figur, die nach einer Zeit im Depot des Karl Ernst-Osthaus-Museums und Restaurierung im April 2019 an ihrem neuen Standort im Volkspark aufgestellt wurde, mit Blick auf die Brunnenanlage ausgerichtet.

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Heinrich Holthaus

1903
geboren in Hagen; 1980 gestorben ebenda.
1926
Banklehre, anschließend Studium der evangelischen Theologie, Philosophie und Kunstgeschichte in Münster.
seit 1930
Studium der Bildhauerei an den Kunstakademien in Hamburg und Berlin.
1939
Kassel-Stipendium.
1940
Stipendium des Kölner Kunstvereins.
1941
Kriegsdienst .
bis 1946
Kriegsgefangenschaft.
seit 1946
als freischaffender Bildhauer in Plettenberg.
1953
Rückkehr nach Hagen. Mitglied der Künstlervereinigung Hagenring.
1978
Einzelausstellung im Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen.

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Ort
Hagen
Volkspark Hagen, Körnerstraße 48, 58095 Hagen
Künstler
Heinrich Holthaus
Jahr
1957/1958, ankauf durch die Stadt Hagen 1960
Maße
96 cm hoch, Sockelplatte 55 x 120 cm
Material
Bronze, Sockelplatte Kunststein
Objektart
Skulptur