Skulptur für einen Baum







Klaus Simon ist ein Bildhauer, der Holz nicht als Material begreift, sondern als Baum oder Teil von diesem und damit als Lebewesen und Individuum. Er arbeitet häufig mit kranken, entwurzelten oder abgestorbenen Bäumen, deren „Lebensgeschichte“ Teil des Kunstwerkes wird und den Baum so weiterleben lässt. Bei der „Skulptur für einen Baum“ handelt es sich um den Bronzeabguss eines Holzstückes aus einer 350 Jahre alten kranken norddeutschen Ulme. Dieses wurde mit der Säge so bearbeitet, dass es eine doppelte, verbundene, leicht unregelmäßige Kreuzform ergab. Während eines der Kreuze massiv ist, befindet sich beim anderen ein Loch im Mittelpunkt der Kreuzung, das sich offenbar bereits im Holzstück befunden hatte. Die hieraus gegossene Bronzeskulptur findet ihren Platz unter dem Überrest eines knorrigen alten Maulbeerbaumes, der von einem Baumchirurgen behandelt wurde und wieder austrieb. In dieser Kombination kann der Baum ebenfalls als skulpturales Element wahrgenommen werden, auch wenn er noch einige blättertragende Äste besitzt.
Kunst und Natur treten in diesem Werk in eine enge, geradezu symbiotische Beziehung. Die Bronzeskulptur von Klaus Simon gehört zu einer Gruppe von 8 ortsspezifischen Skulpturen im Kant-Park, die der damalige Direktor des Museums, Prof. Choristoph Brockhaus, zusammen mit vorhandenen Skulpturen aus dem Bestand 1990 unter dem Ausstellungstitel „Skulptur der Zweiten Moderne“ ausstellte, um diese Skulpturen anschließend dauerhaft im Kant-Park zeigen zu können. Fotos und Zeichnungen Klaus Simons zu der Skulptur befinden sich in der Sammlung des Lehmbruck-Museums.
Klaus Simon
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Immanuel-Kant-Park / Skulpturenhof Lehmbruck Museum, 47051 Duisburg